Oberhausen. Das gemeinsame Weiterbildungsinstituts der Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen soll an der Marina realisiert werden. Doch hat es Oberhausen mit zahlreichen Konkurrenten zu tun – unter anderem mit Essen und Mülheim. WFO-Chef Frank Lichtenheld ist jedoch vom Oberhausener Standort überzeugt.

Die Stadt Oberhausen will die geplante gemeinsame Akademie der Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen an die Marina holen. Zum heutigen Stichtag wird die Bewerbung, die einen Neubau direkt am Rhein-Herne-Kanal vorsieht, abgegeben. „Der Zuschlag für Oberhausen wäre schon ein enormes Pfund“, erklärt der Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsförderung (WFO), Frank Lichtenheld, gegenüber der NRZ.

Hintergrund ist die Entscheidung der beiden Sparkassenverbände, ihre Akademien zusammenzulegen. Spätestens Anfang 2018 soll der Umzug von den bisherigen Standorten in Düsseldorf und Münster an den neuen Sitz erfolgen – die Entscheidung, welche Stadt den Zuschlag erhält, soll deshalb noch im Herbst diesen Jahres fallen. Oberhausen muss jedoch zahlreiche Konkurrenten ausstechen. 30 bis 40 ernsthafte Bewerber soll es geben – auch Gelsenkirchen, Essen und Mülheim haben ihren Hut in den Ring geworfen.

„Der ideale Standort“

WFO-Chef Lichtenheld ist jedoch zuversichtlich, die Sparkassenverbände für diese Stadt überzeugen zu können. „Der von uns vorgeschlagene Standort ist ideal in der Neuen Mitte gelegen.“ Übernachtungsmöglichkeiten seien etwa ausreichend vorhanden. Gerade dieser Punkt könnte seiner Meinung nach ausschlaggebend sein. So ist in der Ausschreibung von rund 43 000 Personen pro Jahr die Rede, welche zur Weiterbildung die Akademie besuchen werden.

Neubau ist notwendig

Die Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen ist die Weiterbildungseinrichtung der 105 Sparkassen in NRW, in denen insgesamt rund 60 000 Mitarbeiter beschäftigt sind.

„Ein Neubau ist notwendig, um den Anforderungen der Sparkassenverbände gerecht zu werden“, ist WFO-Chef Frank Lichtenfeld überzeugt. Während sich Mülheim u.a. mit dem leerstehenden Kaufhof-Gebäude in der dortigen Innenstadt bewirbt, setzt Oberhausen auf einen anderen Ansatz. Anders ließen sich seiner Meinung nach auch Dinge wie etwa die Energie-Effizienz gar nicht angehen.

„Was außerdem für den Standort spricht, sind die nahen Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten“, so Lichtenheld. Nur wenige Meter vom Sea Life, dem Spionagemuseum oder dem Aquapark entfernt, sei das Areal ideal gelegen. „Auch was die Infrastruktur anbelangt, können wir mit diesem Gelände punkten.“ Durch die nahen Autobahnanschlüsse, etwa die A42, sei dieser Standort sehr gut zu erreichen.

Das auserkorene Gelände befinde sich bereits im Besitz der städtischen Tochter Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), so Lichtenheld. Es liegt zwischen dem Hafen und dem Aquapark. An gleicher Stelle hatten WFO, OGM und das Architekturbüro pos4 Hinrichs-meyer Pilling bereits 2010 den Bau eines Bürogebäudes geplant. Da sich jedoch in der Folge kein Investor fand, verschwanden die Pläne wieder in der Schublade.

Ob im Falle eines Zuschlags das „Cantilever“ genannte Projekt, das durch ein Gebäude in Form eines umgedrehten „L“ hervorstach, reaktiviert werden würde, ist noch offen. Genau so offen wie die Frage, ob die Sparkassenverbände selbst als Investoren auftreten oder ein Mietmodell bevorzugen würden.