Oberhausen.

Die Tage der Jugendstil-Villa auf dem Gelände der Möbelstadt Rück sind gezählt. Der neue Eigentümer, die XXXL-Möbelhäuser, wollen dort Parkraum schaffen. Ein entsprechender Abriss-Antrag liegt der Stadt vor, erklärte Beigeordneter Frank Motschull auf Anfrage des Bündnisses Oberhausener Bürger (BOB).

Peter Bruckhoff, BOB-Fraktionsmitglied, war von Anwohnern auf die Abriss-Pläne hingewiesen worden: „Wenn diese Villa abgerissen wird, verschwindet ein wichtiger, geschätzter Ankerpunkt im Schladviertel. Das ist schade.“ Anwohner wie Hans Joachim Scholten sind darüber sehr besorgt.

BOB hat vor wenigen Tagen eine entsprechende Anfrage an die Stadt gestellt. Die Antwort des Beigeordneten Frank Motschull stimmt Bruckhoff wenig optimistisch. Motschull: „Der Verwaltung liegt ein Abbruch-Antrag für die Villa Rück vor, der derzeit geprüft wird. Eine Genehmigung wird nach jetzigen Erkenntnissen nicht versagt werden können.“ Stadtsprecher Uwe Spee wurde gestern konkreter: „Der Antrag steht kurz vor der Genehmigung. Es handelt sich um ein Privathaus, da gibt es für die Stadt keine Möglichkeiten, dies zu untersagen.“ Es sei denn, das Haus stünde unter Denkmalschutz, was hier nicht der Fall ist.

Parkfläche soll an Stelle der Villa

Warum die XXXL-Gruppe, die das Familienunternehmen im Januar 2014 übernahm, den Abriss plant, erläutert Unternehmenssprecher Julian Viering: „Wir haben uns entschlossen, an dieser Stelle eine begrünte Parkfläche zu schaffen. Auch die Anwohner profitieren davon; bisher kam es immer wieder vor, dass Kunden in den angrenzenden Straßen parken mussten. Das dürfte mit der Erweiterung der Parkflächen entfallen.“ Wann dies geschieht, hänge davon ab, wann die Stadt die Abriss-Genehmigung erteilt. Hans-Joachim Scholten befürchtet, dass dann auch noch die letzten Bäume auf dem Rück-Gelände gefällt werden.

Der neue Betreiber plant zudem, das Möbelhaus demnächst umzubauen. Die Möbelausstellung aus der Villa Rück wird ins Haupthaus integriert. Eine Erweiterung der Verkaufsfläche sei derzeit nicht geplant, so Viering.

Peter Bruckhoff befürchtet noch: „Schlimm wäre, wenn anstelle der Villa der rote Stuhl der XXXL-Möbelhäuser aufgestellt würde.“ Möglichkeiten des Protestes sieht er kaum: „Anwohner könnten beantragen, die Villa unter Denkmalschutz stellen zu lassen.“ Erfolgsaussichten räumt er dem Weg jedoch nicht ein: „Das hat beim Haus der Jugend auch nicht funktioniert.“