Oberhausen. Am Samstag feiert das soziokulturelle Zentrum in Oberhausen namens Druckluft 35 ereignisreiche Jahre. Das Haupthaus ist ein Überbleibsel der Zeche Concordia, die Veranstaltungsfläche mit 650 Quadratmetern heute so groß wie nie zuvor. Schon immer ging es nicht nur um Spaß, sondern auch um Politik.

Der erste Eindruck von außen ist: bunt. Grelle Graffitis zieren die Wände am Gebäude des „Druckluft“ am Förderturm. Im Gedächtnis mancher Spaziergänger, die mit dem Hund am markanten Gebäude vorbeiziehen, war das hier „schon immer so“. Was sich hinter dem Gemäuer befindet, ist der Szene wohl bekannt. Aber immer noch nicht allen. Obwohl sich im kulturellen, sozialen und politischen Bereich hier seit 35 Jahren viel bewegt.

„In manchen Köpfen ist das Druckluft immer noch ein Punkertreff“, sagt Daniel Sprycha. Der Verein zur Förderung unabhängiger Jugendeinrichtungen habe sich schon immer nicht um die plumpe Spaßgesellschaft gekümmert, sondern alternativen Ideen wichtigen Raum zur Entfaltung gegeben.

Heute ist das Druckluft mit 650 Quadratmetern Veranstaltungsfläche so groß wie nie, viele Säle sind in den vergangenen Jahren renoviert worden. Bei Festivals ist es möglich, auf dem Areal in der Nähe des Hauptbahnhofs bis zu sieben Bühnen unabhängig zu bespielen.

Kleinere Konzerte sind eine Mischkalkulation

„Wir haben vom Punk-Konzert, über Elektro-Festivals bis hin zu Sport-Gruppen und Lesungen fast alle Genres bei uns“, sagt Daniel Sprycha. Das sollen die Besucher auch am Samstag (2. August) spüren, wenn der Kulturtreff mit reichlich Musik und veganen Speisen feiert.

Das Druckluft steht vielen Interessen offen. Der historische Boden und der Ursprung des Gebäudes mögen da eine Rolle spielen. Das Gemäuer stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und gehörte einst zur Schachtanlage II der Zeche Concordia. Durch einen Zufall entging das Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg der Demontage, weil es zwischenzeitlich als Wohnanlage genutzt wurde. Später zog Babcock ein. Seit dem Jahr 1979 ist das teils mehrstöckige Haus während der gesamten Woche ein bedeutender Anlaufpunkt für die Soziokultur.

Beatplantation in Oberhausen

Beatplantation mit Kunstprojekten im Jugendzentrum Druckluft am Förderturm in Oberhausen 
Foto: Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPool
Beatplantation mit Kunstprojekten im Jugendzentrum Druckluft am Förderturm in Oberhausen Foto: Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPool © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
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Und Politik spielt hier eine Rolle. Tagungen der Jusos oder Arbeitskreise der Antifa. Veranstaltungen gegen Rassismus und Homophobie werden im Druckluft regelmäßig vorbereitet, obgleich das politische Engagement junger Menschen grundsätzlich „eher nicht angestiegen ist“, wie die Druckluft-Macher bedauern. Kleine Konzerte und genreübergreifende Partys gehören stärker zum Konzept.

Jupiter Jones kam zum Dankeschön-Konzert

Finanziell ist das immer eine Mischkalkulation. Trotz der Fördergelder müssen die Kulturschaffenden sich weit strecken, um auch unbekanntere Bands für kleine Eintrittspreise eine Bühne bieten zu können. Dass es diese Konzerte in großer Zahl jede Woche im Druckluft gibt, kann nur als Glücksfall für die Stadt verstanden werden.

Manchmal gibt es etwas zurück: Vor fünf Jahren spielte die Pop-Band „Jupiter Jones“ noch weitgehend unbekannt im Druckluft. Heute ist sie Gewinner des Musikpreises Echo. Im vergangenen Jahr kehrte die Band zurück, spielte ein rappelvolles Konzert. Als Dankeschön.