Oberhausen. . Im Landesschnitt ist die Auslastung vieler Polizeiwagen und Motorräder deutlich zu gering, moniert der Innenminister und will knapp elf Prozent aller Fahrzeuge abbauen. Oberhausen sei davon aber erstmal nicht betroffen. Im Gegentteil.

Das Innenministerium beabsichtigt den Fuhrpark der Polizeibehörden landesweit zu verkleinern. Von den rund 11 000 Fahrzeugen, die aktuell in Nordrhein-Westfalen im Polizeidienst unterwegs sind, sollen demnach etwa 1200 – das sind knapp elf Prozent – abgebaut werden. Die NRZ hörte bei der Oberhausener Polizei nach, bei der sich die Situation vorläufig ganz anders darstellt: „Die Anzahl der Streifenwagen wird bis Ende 2015 in unserer Behörde steigen“, erklärt Oberhausens Polizeisprecher Tom Litges.

Ausgangspunkt für die Diskussion in NRW ist der Jahresbericht 2014 des Landesrechnungshofes. Dort wurde bemängelt, dass die Auslastung der Polizeifahrzeuge zu gering sei – im Schnitt nur knapp 14000 Kilometer beträgt die Laufleistung pro Wagen im Jahr. Die Rechnungsprüfer kamen zu dem Schluss, dass weniger Fahrzeuge, die besser ausgelastet sind, dem Land deutlich weniger Kosten verursachen würden ohne dabei die Polizeibehörden in der Erfüllung ihrer Aufgaben groß einzuschränken.

"Keine Einschränkung bei der Mobilität"

Für den Oberhausener Polizeisprecher stehe außer Frage, dass über Effiktivität und Effizienz gesprochen werden muss. Dabei dürfe jedoch die Bewegungsfähigkeit der Einsatzkräfte nicht gefährdet werden. „Ich versichere den Oberhausenern, dass wir keine Einschränkungen bei der Mobilität haben“.

Dazu trage bei, dass bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt wurden, um die Auslastung der Dienstwagen zu erhöhen. So würden Fahrzeuge nie lange Zeit ungenutzt vor den Polizeiwachen stehen. Ausgenommen davon seien Wagen, die als Reserve für Notfalleinsätze vorgehalten werden. Gang und gäbe sei es bei der Oberhausener Polizei längst, dass Zivilbeamte Streifenwagen fahren oder umgekehrt auch uniformierte Beamte auf Zivilautos zurückgreifen, sollte es der Anlass zulassen.

Auch in Zukunft werden Motorräder zum Fuhrpark des hiesigen Präsidiums gehören. „In der einen oder anderen Polizeibehörde mag es schon vorkommen, dass zwar Motorräder vorhanden sind und gewartet werden, von den Kollegen jedoch keiner die Ausbildung hat, diese auch im Dienst zu fahren“, so Litges. „Dort könnte sicherlich darüber nachgedacht werden, ob es weiterhin Sinn macht, diese Motorräder vorzuhalten.“