Oberhausen. Viele Unternehmen in Oberhausen nehmen während der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien Rücksicht auf fußballbegeisterte Arbeitnehmer. Beim Katholischen Klinikum Oberhausen (KKO) gibt es für einige Spiele mit deutscher Beteiligung ein hausinternes Public Viewing für die Mitarbeiter.
Deutschland im WM-Fieber – doch wer in diesem Jahr die Spiele der deutschen Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft live im Fernsehen verfolgen möchte, braucht einen kulanten Chef: Denn oft wird erst nach 22 Uhr angestoßen und damit recht spät für Arbeitnehmer, die morgens pünktlich zum Job erscheinen müssen. Viele Oberhausener Arbeitgeber bemühen sich allerdings, ihren sportbegeisterten Mitarbeitern entgegenzukommen und bieten flexible Arbeitszeitregelungen an.
„Konkrete Vereinbarungen gibt es da bei uns zwar nicht, aber die Mitarbeiter können Urlaubswünsche auf kurzem Dienstweg mit ihren Abteilungen besprechen“, sagt Annette Kary, Sprecherin des Katholischen Klinikums Oberhausen (KKO). „Wir versuchen, das nach Kräften zu ermöglichen. Das hat in der Vergangenheit auch immer gut funktioniert.“ Außerdem gebe es für einige Spiele mit deutscher Beteiligung ein hausinternes Public Viewing für die Mitarbeiter und Partner des KKO. „Das ist immer sehr gesellig; dann greift der Chef auch schon mal selbst zur Grillgabel“, erzählt Kary.
Begrenzte Flexibilität
Bei den Stadtwerken Oberhausen (Stoag) erhalten Bus- und Bahnfahrer ihre Dienstpläne bereits Wochen im Voraus; somit sei es nicht möglich, Dienste spontan zu tauschen. „Es muss gewährleistet sein, dass die Fahrer ihre vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten“, erklärt Stoag-Sprecherin Sabine Müller. Wer also ein Spiel im Fernsehen anschauen wolle, solle sich frühzeitig um Urlaub am entsprechenden Spieltag kümmern. Das Gros der Verwaltungsangestellten bei der Stoag arbeite hingegen ohnehin nach dem Gleitzeitmodell. „Dann besteht schon mal eher die Möglichkeit, morgens etwas später anzufangen“, so Müller.
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Ähnlich hält man es bei der Polizei Oberhausen. Dort haben ebenfalls viele Beamte generell flexible Arbeitszeiten, doch muss eine Mindestbesetzung im Präsidium ständig vor Ort sein. „Da geht die Sicherheit der Bevölkerung vor“, stellt Axel Deitermann, Sprecher der Polizei Oberhausen, klar. „Allerdings sind viele Kollegen durchaus fußballverrückt – nicht nur, was die deutsche Mannschaft betrifft. Bei uns treffen viele Nationalitäten aufeinander, zum Beispiel auch Spanier und Italiener. Auch für diese Kollegen ist die WM ein großes Thema.“
Auch beim Haushaltswaren-Discounter Kodi hat die Liebe zu Schwarz-Rot-Gold Tradition: „Bei der Europameisterschaft 2012 haben sich viele unserer Mitarbeiter mit Fan-Trikots aus unserem Warenbestand eingedeckt. Und auch dieses Jahr wird wieder fleißig getippt; so viel ist sicher“, vermutet Personalleiterin Gönül Kavas. „Bei uns hat der Fußball einen hohen Stellenwert. Deshalb machen wir da einiges möglich.“