Oberhausen. In der Luise-Albert-Halle steht seit einiger Zeit kein Flügel mehr. Aus Kostengründen musste dieser verkauft werden, sagt Stadthallengeschäftsführer Hartmut Schmidt.

Ein Veranstaltungsort für klassische Konzerte, der keinen eigenen Flügel besitzt – für manchen undenkbar. Doch in der Luise-Albertz-Halle (LAH) ist dies seit einiger Zeit Realität: „Für einen fünfstelligen Betrag haben wir das Instrument verkauft“, sagt Stadthallen-Geschäftsführer Hartmut Schmidt. Daran habe kein Weg vorbeigeführt.

„Die Stadthalle war ein Sanierungsfall.“ Als er und der damalige Touristikchef Burkhard Koch zum 1. Juni 2012 Geschäftsführer der LAH GmbH wurden, stand sie kurz vor der Insolvenz. „Wir haben einen Sanierungsplan aufgestellt und der beinhaltete auch den Verkauf des Flügels“. Es habe sich einfach nicht rentiert, das Instrument für die wenigen Sinfoniekonzerte vorzuhalten. „Unser Liquiditätsengpass musste dringend ausgeglichen werden.“ Die Halle brauchte Bargeld. Jetzt stehe sie auf sicheren Füßen.

"Die meisten sind zufrieden"

Wird ein Flügel benötigt, so muss er ausgeliehen werden. Das gilt auch für Mieter der Halle, die früher ein Nutzungsentgelt zu zahlen hatten, das niedriger als die heutige Miete war. Auch wenn dies zum Beispiel Organisatoren von Abiturfeiern bedauern, „die allermeisten finden, dass wir mit der Halle gut aufgestellt sind, sie sind sehr zufrieden. Wem ich die Hintergründe erkläre, der zeigt dafür dann auch Verständnis“, meint Schmidt.