Oberhausen. . Viele Unternehmen und Dienstleister in Oberhausen bieten inzwischen mobilen Service an. Für Senioren ist das eine geschätzte Möglichkeit, um unabhängig zu bleiben. Vom Essen, das täglich geliefert wird, über Friseure, die Hausbesuche machen, bis hin zum Besuchsdienst gibt es verschiedene Angebote,

Die baulichen Voraussetzungen, um im Alter sicher und bequem leben zu können, sind nur das Eine: „Aber eine schöne Wohnung allein tut’s nicht“, sagt Nese Özcelik vom Fachbereich Leben im Alter. „Besonders, wenn Menschen allein zurückbleiben, wenn der Lebenspartner gestorben ist und die Kinder weiter weg wohnen, braucht’s oft mehr an Hilfestellungen, um weiter selbstständig und zufrieden leben zu können.“ Angesichts der insgesamt alternden Gesellschaft haben sich viele Institutionen und Unternehmen auf solche Unterstützungsleistungen spezialisiert. „Vom Essen auf Rädern bis zur Freizeitgestaltung gibt’s mittlerweile jede Menge“, erzählt Özcelik: „Manches ist ehrenamtlich organisiert, vieles muss als Serviceleistung eingekauft werden. Da muss man dann von Fall zu Fall gucken, was man benötigt und was man sich leisten kann.“ Eine kleine Auswahl.

Menüservice/ Essen auf Rädern

Wer nicht selbst kochen kann oder möchte oder bestimmte Diätkost braucht, hat die Möglichkeit, dafür einen der mittlerweile zahlreichen Menüservice-Dienste in Anspruch zu nehmen. Das sogenannte Essen auf Rädern gibt es im Wesentlichen in zwei Varianten: Entweder das Essen wird tiefgefroren für eine Woche im Voraus geliefert – dann kann man es nach seinem persönlichen Zeitplan aufwärmen. Oder das Essen wird täglich warm geliefert.

Wer seine Mahlzeiten lieber in Gesellschaft einnimmt, hat die Möglichkeit, öffentlich zugängliche Kantinen aufzusuchen oder an einem „gemeinsamen Mittagstisch“ teilzunehmen, wie sie etwa von Altenheimen angeboten werden.

Sowohl fürs Essen auf Rädern als auch für den Gemeinsamen Mittagstisch kann unter bestimmten Voraussetzungen ein finanzieller Zuschuss gewährt werden. Nähere Infos erteilt die städtische Beratungsstelle für ältere Menschen in Oberhausen: 699 65 11.

Wer vorübergehend oder dauerhaft körperlich beeinträchtigt ist und deshalb pflegerische Hilfen braucht, kann sich bei der städtischen Pflegeberatung ( 699 65 14) kostenfrei und trägerunabhängig über individuelle häusliche Versorgungsmöglichkeiten und die gesamte Palette des ambulanten örtlichen Pflegeleistungsangebots informieren. Dort gibt’s auch Hilfestellung beim Antrag auf Leistungen der Pflegekasse oder bei Widerspruchsverfahren.

Hausnotrufsysteme

Wer alleine lebt und Angst hat, in Notsituationen – etwa nach einem Sturz – völlig hilflos zu sein, weil selbst der Weg zum Telefon zu weit ist, kann sich für ein sogenanntes „Hausnotrufsystem“ entscheiden: Auf Knopfdruck wird dann in der Zentrale des Anbieters Alarm ausgelöst und Hilfspersonal angefordert. Entsprechende Systeme werden in Oberhausen vom Arbeiter-Samariter-Bund, der Awo, dem DRK, der Johanniter-Unfallhilfe und dem Malteser-Hilfsdienst angeboten.

Sind Maler- oder Tapezierarbeiten fällig oder ein neuer Teppichboden? Für ältere Menschen ist das oft eine besondere Hürde. „Mittlerweile bieten viele Handwerksbetriebe deshalb für Senioren Renovierungshilfen aus einer Hand an – das heißt, inklusive Ein- und Ausräumen“, weiß Nese Özcelik. „Das ist eine gute Möglichkeit, möglichst stressfrei zu renovieren – allerdings muss man zusätzliche Kosten einplanen.“

Broschüre alle zwei Jahre neu aufgelegt

Über diese und weitere Service- und Beratungsangebote informiert der Wegweiser „Älter werden in Oberhausen“, den die Stadt alle zwei Jahre neu auflegt.

Erhältlich ist die Broschüre in den Rathäusern und vielen öffentlichen Einrichtungen. Oder sie kann bestellt werden. Info: 699 65 13

Zur NRZ-Serie gibt es in der Stadtbibliothek im Bert-Brecht-Haus an der Langemarkstraße 19-21 eigens eine Bücherecke mit Literatur rund um das Thema „Wohnen und Leben im Alter“.

In allen Stadtteilen gibt es Treffs und Aktivitäten für ältere Menschen, die ihre Freizeit mit anderen gestalten möchten – in Altentagesstätten, Bürgerzentren, Kirchengemeinden und Bildungseinrichtungen. Wer aber nicht mehr mobil ist und sich ab und zu Gesellschaft, Austausch und Unterhaltung wünscht, für den ist vielleicht der noch relativ neue, auf ehrenamtliches Engagement gestützte Besuchsdienst „Gesellschaft leben“ das Richtige. Info: 825-39 67.

Auch wer nicht mehr gut zu Fuß ist und keine Angehörigen oder Freunde hat, die ihn mal eben irgendwohin fahren können, braucht nicht auf Dienstleistungen wie Friseurbesuche zu verzichten: „Es gibt inzwischen eine Vielzahl von mobilen Angeboten: Friseure, Fußpflege, Änderungsschneider – sogar ein Optiker bietet Hausbesuche für ältere Kunden an“, erzählt Nese Özcelik. Auch das Tragen von schweren Einkaufskörben muss nicht sein: Mehrere Supermärkte bieten inzwischen Bringdienste an. Aber auch hier gilt: Der zusätzliche Service muss bezahlt werden.

Unbezahlbar hingegen ist das, was Nese Özcelik als „den schönsten Dienst für ältere Menschen“ empfindet: „Vieles kann man ja buchen und kaufen, aber am schönsten ist doch, wenn sich Nachbarn ganz selbstverständlich gegenseitig helfen.“