Oberhausen..
Die Kooperationsvereinbarung zwischen der TZU Technologiezentrum Management GmbH und der HAN Hogeschool van Arnhem en Nijmegen ist besiegelt. Ihr Ziel: Ein lebhafter Austausch zwischen Studenten der niederländischen Hochschule und Oberhausener Unternehmen.
Die HAN Fachhochschule gilt als eine der leistungsfähigsten größeren Hochschulen der Niederlande. Mit 60 Bachelor-Studiengängen in Deutsch, Englisch und Niederländisch (Voll- und Teilzeit), 21 Master-Studiengängen, Lektoraten und Expertise Zentren bietet sie ihren Studenten ein weites Entwicklungsfeld.
HAN lebt von Netzwerken
Das hat sich herumgesprochen. 60 Prozent der Studenten kommen bereits aus dem Ausland. „Und das ist gut so“, sagt Gert de Groot (HAN Director International Business & Communication). Denn HAN lebe von Netzwerken: Ein Jahr verbringen die Studenten im Ausland, sechs Monate davon bei einem Praktikum, sechs Monate an einer ausländischen Universität.
Der Kontakt zu Oberhausen kam eher zufällig über TZU-Geschäftsführer Klaus Lerch zustande - oder besser über seine drei Kinder. „Die studieren allesamt bei HAN und sind begeistert“, erzählt Lerch.
Während der Nachwuchs durch die Welt gondelt, grübelte Lerch: „Die TZU mit ihren 61 Unternehmen ist ebenfalls gut vernetzt, vier Firmen kommen bereits aus den Niederlanden, eine aus Frankreich, eine aus Japan - eine engere Zusammenarbeit könnte für beide Seiten vorteilhaft sein.“
Marktforschungsäufträge für HAN-Studenten
Eine gute Idee, stimmten auch Burkhard Koch, Geschäftsführer von Tourismus und Marketing Oberhausen (TMO), und Frank Lichtenheld, Geschäftsführer der Oberhausener Wirtschaftsförderung (WFO), gleich zu.
„Dank der Kooperation können Oberhausener Unternehmen jetzt HAN-Studenten etwa mit Marktforschungsaufträgen im wirtschaftlich-technischen Fachbereich beauftragen“, erläutert de Groot. Oder von einer Insolvenz bedrohte Firmen könnten die Hochschule für kleines Geld nach maßgeschneiderten Lösungen suchen lassen.
„Im Gegenzug bieten unsere Unternehmen den HAN-Studenten Praktika-Plätze an“, ergänzt Lichtenheld und hofft: „So finden wir auch leichter qualifizierte Leute - nicht nur MAN Turbo sucht händeringend Ingenieure und findet keine.“ Der Fachkräftemangel sei in Oberhausen nicht mehr zu übersehen.
Die jungen Leute sollen es richten
Umgekehrt könnte der neue Verbund es niederländischen Unternehmen erleichtern, in Oberhausen Fuß zu fassen. „Internationale Zusammenarbeit beschränkt sich nicht auf China, sondern beginnt direkt vor unserer Haustür“, betont Koch. Ganz zu schweigen davon, dass bereits heute ein Großteil der Touristen in Oberhausen aus den Niederlanden komme.
Die jungen Leute sollen es also richten. „Und die bevorzugen“, so Gert de Groot, „gerade kurz vor ihrem Bachelor-Abschluss durchaus das nähere Ausland für ihre Praktika.“
Ein Netzwerk mit Zukunft, davon ist auch Will Bongaerts, HAN-Projektleiterin der grenzübergreifenden Kooperation überzeugt: „Deutschland ist einer der größten Handelspartner der Niederlanden.“ Wen wundert es da, dass künftig auch eine engere Zusammenarbeit der Städte auf Oberbürgermeister-Ebene geplant ist.