Oberhausen. Europaweit ist die Düsseldorfer Stunt-Familie Maus mit ihr Show „Monster Truck Jump“ unterwegs. Samstag und Sonntag machte sie am Brammenring Station. 200 Zuschauer sahen sich das PS-strotzende Spektakel am Samstagabend an. Die Akteure boten extreme Fahrkunst und waghalsige Manöver.
Ein Mann liegt auf dem Dach eines alten Dreier-BMW. Der Fahrer unter ihm gibt Vollgas. Der Mann hält sich. Laut röhrend geht es auf eine brennende Barriere aus Holz zu. Mit Karacho durchschlägt der Wagen die Barriere und legt dahinter eine Vollbremsung hin. Der Mann auf dem Dach fliegt jetzt vornüber auf den Asphalt. Den Zuschauern stockt der Atem. Aber er steht auf, ihm ist dabei nichts passiert. Waghalsigkeiten dieser Art zeigte die Show „Monster Truck Jump“ am Wochenende auf der Freifläche am Brammenring im Cento.
Fahren wie im Action-Film
Das Feuer ist schnell gelöscht. Der nächste Stunt, ein Autocrash, wird vorbereitet. Ein alter Ford Escort geht in Stellung. Mit vier Autoreifen, die in Höhe der Seitenfenster angebracht sind, ist er gut gepolstert. Gleich zeigt sich, warum. Auch sein Fahrer gibt wieder Vollgas, fährt auf eine einspurige Rampe. Geschickt verzieht er das Lenkrad dabei so, dass der Wagen sich nach kurzem Flug fünf- oder sechsmal überschlägt.
Fahren wie im Action-Film ist auf der 100 mal 50 Meter großen Asphaltfläche angesagt. Rund 200 Zuschauer schauen dabei am Samstag zu. Gleich drei BMW-Fahrer demonstrieren, wie man platzsparend „wendet“. Durch Schleudern kommen sie mit 180 Grad Drehung zum Stehen. Da gibt es fliegende Fahrerwechsel, Balancieren auf nur zwei Reifen und über vier Motorhauben hinwegfliegende Moto-Cross-Motorräder. Mehrmals steigen junge Frauen freiwillig in die fliegenden Kisten und erleben wohl den ultimativen Kick.
1500 PS heulen auf
Kurz vor Ende der zweistündigen Show werden dann nacheinander drei Monster-Trucks gestartet. Mit Höllenlärm, der selbst King Kong in die Flucht schlagen würde, wühlen sie sich über fünf zusammengekettete Schrottautos, steigen davor steil empor, um sich auf sie fallen zu lassen.
Der Zuschauer darf bei all dem nicht an saubere Luft, Lärmschutz oder daran denken, was alleine der Austausch der Stoßdämpfer kosten mag, wenn ein BMW so „in die Knie“ geht. Dafür wird ihm extreme Fahrkunst präsentiert.
25-köpfiges Team unterwegs
Die Monster-Trucks sind komplette Eigenbauten, ihre Fahrerkabinen Kopien von Chevrolet-Pickups. Ihre V8-Motoren wurden aber auf 10,8 Liter Hubraum aufgebohrt, werden mit Methanol befeuert. „Nur so können wir 1475 PS bei 9000 Touren herausholen“, so Paul Josef Maus. Normale Benziner würden heißlaufen.
„Wir haben immer zwei Motoren in Reserve“, so der Junior-Chef. Nach jeder zweiten Show wird das Motoröl gewechselt, werden die Ventile nachgestellt. 4,5 Tonnen bringt ein solches Vehikel auf die Waage. Die Schrottautos halten ihnen erstaunlich lange stand.
Beim Familientag am Samstagnachmittag ist das 25-köpfige Stunt-Show-Team dagegen unter sich geblieben. Nur wenige Besucher nutzen die Gelegenheit zum Blick hinter die Kulissen.