Oberhausen. Zuhörer können sich auf einen kammermusikalischen Abend mit Mozarts Baesle-Briefen freuen. Gastgeber sind der Schauspieler Michael Witte und Freunde am Sonntag, 30. März, im Malersaal des Theaters in Oberhausen.
Wenn ein Schauspieler und eine Bratschistin ein gemeinsames Projekt für die Wohnzimmerbühne kreieren, liegt es nahe, dass eine theatral-musikalische Performance daraus wird. Weil Michael Witte, Mitglied des Oberhausener Ensembles, und seine Frau Gabrielle Kancachian gern Gäste bewirten und ihnen etwas vorspielen, laden sie ein zum Suppenkonzert. Zwei weitere Streicherinnen unterstützen sie dabei. Vor 60 Freunden, Nachbarn und Bekannten zu Hause erfolgreich getestet, ist das neue Format nun erstmalig öffentlich zu sehen, am Sonntag, 30. März, um 18.30 Uhr im Malersaal des Oberhausener Theaters.
Die Zuschauer erleben Witte als jungen Amadeus und lauschen der wunderbaren von Mozart komponierten Musik, gespielt von einem Profi-Trio. Anschließend soll das Publikum noch zusammen sitzen und eine von Wittes Mutter für diesen Abend zubereitete Suppe löffeln. „Man ist zusammen und isst zusammen“, sagt Michael Witte. Eine schöne Idee für den Ausklang eines Theater-Abends.
"Mozart hatte Testosteron-Phase"
Sein Text stammt aus den berühmten Baesle-Briefen, die Mozart, damals zwischen 21 und 23 Jahre alt und auf Konzerttour unterwegs, an seine 18- bis 20-jährige Cousine Maria Anna Thelka schrieb. „Damals muss er seine Testosteron-Phase gehabt haben. Jedenfalls haute er ganz schön auf die Kacke, nahm kein Blatt vor den Mund“, sagt Witte. „Die Umgangssprache war damals derber als heute. Es sind jedoch auch sehr lustige und berührende Texte dabei.
Man sieht verschiedene Seiten des jungen Mozart und man hört seine wunderschöne Musik.“ Wegen der frivolen Anzüglichkeit vieler Briefe hat Witte das Programm „Sauschwanz“ genannt. Alle Mitglieder des Trios, Gabrielle Kancachian (Viola), Malina Mantcheva (Violine) und Linda Mantcheva (Cello), haben mit weltbekannten Ensembles musiziert. Ihr Programm enthält eine echte Uraufführung: Mozarts Duo für Violine und Viola als Trio, bearbeitet von Gerhard Präsent, erklingt exklusiv. „Wir beschränken und auf den ersten Satz“, sagt Gabrielle Kancachian.
Gespielt wird vor professionellem Bühnenbild und in Kostümen. Projizierte Fotos und Bilder wecken Assoziationen. „Im Programm spielt auch noch ein guter Geist eine Rolle, ein Mo als Helfer, aber mehr verrate ich noch nicht“, sagt Witte.