Oberhausen. Mit dem Lupen-Objektiv hat sich Hobbyfotograf Adi Späh im Bauerngarten von Haus Ripshorst aufgehalten. Was dabei herausgekommen ist, zeigt eine dreiteilige Fotoausstellung in diesem Jahr. Zum Auftakt werden im Informationszentrum über den Emscher-Landschaftspark Motive mit Blüten in allen Farben und Formen gezeigt.

„Colours in the Dark (Farben im Dunkeln) – Fragile Schönheiten aus den Gärten von Haus Ripshorst“ ist eine Ausstellung umschrieben, die am Freitag, 21. März, in Haus Ripshorst eröffnet wurde. Noch bis zum 11. Mai sind dort rund 60 Fotos von Blüten aus dem Bauerngarten des Informationszentrums über den Emscher-Landschaftspark zu sehen. Sie stammen von Adi Späh, der im benachbarten Essen-Frintrop lebt.

Aus Zufallsidee entstanden

„Ich bin durch Zufall darauf gestoßen“, berichtet der 58-jährige Telekom-Beamte. Vor sechs Jahren, da war er noch nicht im Vorruhestand, fuhr er nach Feierabend mal zum Haus Ripshorst, um Blumen zu fotografieren. Denn leidenschaftlicher Fotograf ist Späh schon seit seiner Jugend. „Mir ist dabei aufgefallen“, erzählt er weiter, „dass die Blüten am schönsten sind, wenn nichts den Blick darauf ablenkt.“ Und so kam er auf die Idee, sie alle vor einen schwarzen Hintergrund zu stellen. Die heutige digitale Bildbearbeitung macht das einfach.

Und so sind an den Wänden in Haus Ripshorst und unter Glashauben Nahaufnahmen von Tulpen, Lilien, Rosen, Osterblumen und Narzissen, teilweise auch von Kräuterblüten, zu sehen. Das Eröffnungsplakat ziert zum Beispiel ein Herbstkrokus mit himmelblauen Blütenblättern und einem mehrfüßigen, safrangelben Stempel. „Daraus wird Safran, das Gewürz und Färbemittel, gewonnen“, berichtet der Hobby-Fotograf.

Bis zu dreifach vergrößert

Der Betrachter nimmt Aufnahmen in bis zu dreifacher Vergrößerung gegenüber der Natur wahr, entweder in der Draufsicht oder von der Seite her gesehen, als schwebten sie frei im Raum. Sie zeigen die ganze Farben- und Formenpracht der Blumen: von weiß über glutrot bis mehrfarbig, kugelförmig, glockenartig, sternförmig oder rosenförmig, also mit einander überlagernden Blättern. Mal sind der oder die Stempel in der gleichen Farbe wie die Blüten gehalten, mal bieten sich scharfe Kon­traste: gelb zu weiß, gelb zu lila oder auch lila zu weiß. Viele Blüten sind mehrfach vertreten, meist aus mehreren Perspektiven abgelichtet.

Adi Späth hat mit den Organisatoren in Haus Ripshorst eine Ausstellungstrilogie abgestimmt. Auf ähnliche Weise wird er im Sommer Insekten aus dem Bauerngarten zeigen. Diese Aufnahmen werden noch stärker vergrößert sein. Und im Herbst soll der Jahreszyklus der dortigen Gehölze von der Knospe bis zum verwelkten Blatt gezeigt werden.

Am liebsten in Rom unterwegs

Adi Späth ist aber nicht nur auf Pflanzen festgelegt. „Am liebsten mache ich Stadt- und Landschaftfotografie“, erzählt er. Rom, seine alten Gassen und die Menschen, die sich dort aufhalten, haben es ihm besonders angetan, ebenso die Seevögel und die Landschaften Schleswig-Holsteins.