Oberhausen. . Jetzt lief die Aktion „Super Sauber Oberhausen“ wieder an.Im ganzen Stadtgebiet waren Bürger unterwegs, um Unrat aufzusammeln.

Im ganzen Stadtgebiet zogen Privatleute oder Vereine am Samstag wieder aus, um „Frühjahrsputz“ in ihrer Umgebung zu halten. Noch bis kommenden Samstag, 29. März, läuft wieder die Aktion „Super Sauber Oberhausen“. Aber viele nahmen sich bereits am ersten Aktionstag die Bereiche vor, die sie von Unrat befreien wollten.

Weit über hundert Aktionen waren bei den städtischen Wirtschaftsbetriebe (WOB) angemeldet, darunter alleine 16 am vergangenen Samstag. So etwa Jörg Ebelt aus Borbeck. Er war an diesem Tag, mit Warnweste bekleidet, mit den beiden Söhnen Jannik (14) und Marius (10) sowie Hund Dante am Rhein-Herne-Kanal unterwegs.

Sie hatten sich den einen Kilometer langen Abschnitt zwischen Brücke Einbleckstraße und Brücke Ripshorst vorgenommen. Jannik schob die Schubkarre, die kurz vor Erreichen der Brücke Ripshorst voll beladen war: mit ei­nem alten Waschbecken, darauf zwei fast volle Müllsäcke, außerdem einem alten Reservekanister und oben drauf ein vergammelter Fahrradkorb. Die drei waren mit Greifern bewaffnet. Immer wieder verschwanden die Jungs im Gebüsch, um die dort liegenden Abfälle einzusammeln.

„Wir haben uns bei den Wirtschaftsbetrieben gemeldet“, berichtete der Vater, „und Handschuhe, Greifer, Müllsäcke und Warnwesten bekommen“. Im vorigen Jahr war auch Ehefrau Manuela mit von der Partie. Sie musste aber am Samstag arbeiten. „Meine Frau hat schon am Vortag mit den Jungs angefangen und drei Säcke Müll eingesammelt“, so Jörg Ebelt.

Im Bereich der Brücke Einbleckstraße lag das meiste. „Ich nehme an, die Leute fahren dort mit dem Auto vor und laden ab“, vermutet der 44-Jährige. Weiter östlich in Richtung Stadtgrenze Essen sehe es aber noch viel schlimmer aus, denn dort verläuft die Einbleckstraße direkt am Kanal.

Umweltgedanken weitergeben

„Wir gehen hier jeden Tag joggen oder mit dem Hund lang“, erzählte der Bankkaufmann. „Da wollen wir es auch ein bisschen schön haben.“ Deshalb entleeren die Ebelts auch von sich aus das ganze Jahr über einen Mülleimer, der neben einer verrotteten Bank am Kanal steht. Er würde sonst dauernd überlaufen.

Für Marius, Ebelts Jüngsten, ist die Aktion noch ein Abenteuer, was sich da so finden lässt. Dazu der Vater: „Wenn wir dieses Denken nicht an unsere Kinder weitergeben, kann auch nichts mehr nachwachsen.“

Im Bereich Tannenbergstraße in der Stadtmitte sorgte der Borussia-Dortmund-Fanclub OB-VB 09 für mehr Sauberkeit.

Pflegeaktion hält die Nachbarschaft zusammen

Schon seit sechs Jahren beteiligt sich die Neubausiedlung Im Sande in Alstaden an „Super Sauber Oberhausen“. Am Samstagvormittag waren 40 Personen dafür auf den Beinen, unter ihnen 23 Erwachsene. Nachbarin Ute Ditzel hatte die Aktion bei den städtischen Wirtschaftsbetrieben (WOB) angemeldet.

Und im Kreisverkehr mitten im Neubaugebiet türmten sich mittags 40 Müllsäcke, die von den WOB abgeholt werden sollten. Zwischen Lahnstraße und Flügelstraße verlaufen Fußwege und dort machten sich die Nachbarn auf Müllsuche. Die große Menge an Müllsäcken kam indes zustande, weil die Bewohner ihre Aktion wieder mit umfangreichem Grünschnitt in der Siedlung verbunden haben. „Wir schneiden Wege frei, schneiden Sträucher runter“, erklärte Ditzel. Dazu war ein Häcksler in Aktion. „Wir sind halt eine gute Gemeinschaft“, so die Alstadenerin.

Zur Pause wurde zum Imbiss in die Garage der Ditzels eingeladen. Dort dampften Brühwürstchen in einem Schnellkochtopf. Ehemann Thomas Ditzel gab sie zusammen mit Brötchen aus. Die Nachbarn nutzten die Gelegenheit, Neuigkeiten auszutauschen. Witzig ging es dabei zu. Als prompt heftiger Regen einsetzte, versuchte der Gastgeber, die Mitstreiter zu trösten: „Der Regen soll wieder aufhören - so in vier Stunden.“