Oberhausen. Rund 700 größere wilde Müllkippen wurden der Stadt im vergangenen Jahr durch Bürger oder durch Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe selbst gemeldet. Die Sensibilität für ein sauberes Stadtbild ist gewachsen.
Rund 700 größere wilde Müllkippen wurden der Stadt im vergangenen Jahr durch Bürger oder durch Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe selbst gemeldet. Damit bewege man sich in etwa auf dem Niveau, das auch schon in den Jahren zuvor registriert worden war: „Die Stadt ist also nicht dreckiger geworden, wie manchmal zu hören ist“, sagt Markus Werntgen, Fachbereichsleiter Abfallwirtschaft bei der Stadt: Allerdings sei die Sensibilität der Bevölkerung in dieser Hinsicht gewachsen. Das sei auch gut, sagt er und ermuntert ausdrücklich dazu, größere Dreckecken auch zu melden, damit schnell Abhilfe geschaffen werden könne.
„Oftmals bestehen die wilden Müllkippen seltsamerweise zum Großteil aus Dingen, die man kostenlos und problemlos über den Sperrmüll entsorgen lassen könnte – etwa Möbel oder Kühlschränke“, wundert er sich. Nur noch ausgesprochen selten habe man es dagegen glücklicherweise mit schadstoffhaltigen Abfällen zu tun.
Bewusstseinsänderung statt Abschreckung
Wie groß der Schaden ist, der der Allgemeinheit durch solche illegale Entsorgung entstehe, lasse sich nur schwer beziffern: „Wir rechnen die Tonnagen, die dabei zusammenkommen, nicht gesondert ab. Insofern können wir nur sagen, dass in jedem Fall ein höherer Personalaufwand entsteht.“ Werden die Umweltsünder ermittelt, wird ein Bußgeld verhängt – aber das ist bislang eher die Ausnahme, weil die meisten Dreckecken in Nacht- und Nebelaktionen entstehen: „19 Mal wurden im vergangenen Jahr Ordnungswidrigkeitenanzeigen eingeleitet“, berichtet Werntgen.
Die Höhe – zwischen 50 und 250 Euro – sei unter anderem abhängig von der Abfallart und dem Ort der Entsorgung: „Wenn jemand einen Stuhl an einem Containerstandplatz entsorgt, ist das sicher anders zu werten, als wenn jemand einen alten Kühlschrank in den Hiesfelder Wald kippt.“ Angesichts der eher selten verhängten Bußgelder hält sich der Abschreckeffekt in Grenzen. Deshalb setzt die Stadt langfristig auch eher auf Bewusstseinsänderung: „Die alljährliche Frühjahrsputzaktion dient vor allem auch dazu, schon die Kleinsten für das Thema zu sensibilisieren“, sagt Werntgen. „Das ist wichtig.“