Oberhausen. .
Mit deutlichen Haftstrafen endete gestern vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen zwei frühere Bauunternehmer, die an der Spitze zweier Firmen in Mülheim und Oberhausen gestanden hatten. Ein 43-jähriger Oberhausener muss für dreieinhalb Jahre hinter Gitter. Ein mitangeklagter Duisburger (52) wurde zu sechs Jahren verurteilt.
Ab Januar 2007 bis Oktober 2008 hatte der 43-Jährige die Oberhausener Zweigniederlassung einer von ihm zuvor gegründeten britischen Baufirma „Massa“ geleitet. An einer zweiten Firma war er ab Januar 2008 beteiligt. Das Mülheimer Unternehmen (AMS) führte der Duisburger.
Obwohl die Umsätze millionenschwer waren, war offenbar nur ein kleiner Teil der Beschäftigten korrekt angestellt. Der Rest wurde schwarz entlohnt. Rund 4,2 Millionen Euro wurden so am Fiskus und den Sozialkassen vorbei geschleust. Von der umfangreichen Anklage blieb am Ende des 19-tägigen Verfahrens nur ein Teil übrig. Beim Strafmaß wirkte sich zu Gunsten des Oberhauseners dessen Geständnis aus. Die Verteidigung führte Konkurrenzdruck im Baugewerbe, vor allem bei Aufträgen der öffentlichen Hand, ins Feld. Um ihre Firmen und damit Arbeitsplätze zu erhalten, hätten die Angeklagten keinen anderen Weg gesehen, als auf Schwarzarbeit zurückzugreifen. Das Gericht hatte am Ende keinen Zweifel, dass die Angeklagten das Finanzamt und die Sozialkassen bewusst in großem Stil getäuscht hatten.