Oberhausen/Duisburg/Bottrop. . Die drei Männer scheinen recht fleißig gewesen zu sein: Ihnen wird nun vor dem Duisburger Landgericht vorgeworfen, in über 30 Wohnungen in drei Ruhrgebiets-Städten eingebrochen zu sein. Doch einige hatten erstaunliche Gedächtnislücken.

Wegen einer Serie von Wohnungseinbruchsdiebstählen müssen sich seit dem gestrigen Donnerstag drei Männer aus Serbien vor dem Landgericht Duisburg verantworten. Das Trio im Alter zwischen 30 und 44 Jahren, das zuletzt in Oberhausen lebte, soll zwischen Januar und Oktober 2013 in Oberhausen, Duisburg und Bottrop in insgesamt 31 Wohnungen eingestiegen sein.

Stets sollen die Angeklagten, die in wechselnder Täterschaft mit weiteren Komplizen bandenmäßig agiert haben sollen, dabei nach der gleichen Masche vorgegangen sein: Zwei der Männer sollen vor allem für das „Handwerkliche“ zuständig gewesen sein, während weitere Mittäter Schmiere standen. Zuvor sollen die Einbrecher die Häuser beobachtet haben, ob keiner daheim ist.

Die Einbrecher hebelten Fenster oder Balkontüren auf und nahmen vor allem Schmuck, Bargeld und Unterhaltungselektronik mit. Auch Münzsammlungen waren bei ihnen offenbar beliebt. Was die Männer mit einem Brautkleid wollten, das sie laut Anklage ebenfalls mitgehen ließen, ist bislang noch ungeklärt.

Gedächtnislücken gewannen die Oberhand

In einigen Fällen sollen es Wohnungsinhaber den Tätern leicht gemacht haben: In Geldkassetten oder Schreibtischen fanden sich Bank- und Kreditkarten nebst dazugehörigen Pin-Nummern. Mehrfach sollen die Angeklagten anschließend von Konten der Bestohlenen auch noch Geld abgehoben haben. Der Schaden beläuft sich auf insgesamt mehr als 100.000 Euro.

Zwei der Männer schwiegen am Donnerstag vor Gericht zu den Vorwürfen. Der dritte, der bereits bei zwei Vernehmungen durch die Polizei umfangreiche geständige Angaben gemacht hatte, rückte vor Gericht allerdings nur sehr widerstrebend mit der Sprache heraus.

Einige der Taten räumte der Mann ein, allerdings stets erst, nachdem der Vorsitzende ihm seine früheren Geständnisse vorgehalten hatte. Doch Gedächtnislücken gewannen die Oberhand. Für das Verfahren sind sechs weitere Prozesstage geplant.