Oberhausen. Dezimeter hoch stapelt sich inzwischen der Unrat im Eingang des Stadt-Krugs in Oberhausen Sterkrade. „Ein Schandfleck“, klagen Sterkrader Bürger. Negative Auswirkungen für den Handel an der Wilhelmstraße befürchten Geschäftsleute. Doch die Eigentümer reagieren bislang nicht.
Nicht viele Bummler in der Sterkrader City erinnern sich vielleicht an die Gaststätte Stadt-Krug an der Wilhelmstraße, denn seit Jahren steht diese leer. Und wenn sie es tun, dann nur aus aktuellem, höchst ärgerlichem Anlass: Nicht zentimeter- sondern inzwischen dezimeterweise stapelt sich der Müll dort vor dem Eingang.
Den Raum zwischen verriegelter Tür und einem Gitter verwechselt offenbar mancher Fußgänger mit einem Abfalleimer: Zu Verpackungen gesellen sich Kaffeebecher und Papier.
Eigentümer zur Verantwortung ziehen
„Wir betreiben einen Riesenaufwand und lassen Autos abschleppen, um mit Kehrfahrzeugen die Sterkrader Innenstadt sauber zu halten – und dann so etwas“, zeigt WAZ-Leser Hermann Bruckmann empört auf die Stelle.
Wenn schon die Kehrer der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen nichts unternehmen könnten, weil es sich um ein unzugängliches Privatgrundstück handle, dann könne doch die Stadt zumindest den Eigentümer auffordern, den Müll zu beseitigen, schlägt der Sterkrader vor.
Problem Erbengemeinschaft
Nicht nur aufmerksamen Bürgern wie Bruckmann ist der wenig schmeichelhafte Zustand des Hauses an der Wilhelmstraße aufgefallen, „die Stelle entwickelt sich zu einem Schandfleck. Sie schadet den Nachbargeschäften und auch der Innenstadt insgesamt“, zeigt sich ebenso der Vorstand der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig), Robbie Schlagböhmer, alles andere als begeistert von der Entwicklung.
Das Gebäude, in dem sich der Stadt-Krug befindet, soll jedoch einer Erbengemeinschaft gehören. Solche Gemeinschaften – so Schlagböhmer – führten immer wieder zu Problemen in der Sterkrader Innenstadt. Denn nicht selten wohnten diese gar nicht vor Ort und kümmern sich daher nur wenig um das Aussehen ihrer Immobilie. Sie soll häufig nur Ertrag bringen und möglichst wenig Kosten verursachen.
Stadt will freundlich auffordern
In diesem Fall haben die Erben ihre Immobilie aber einem Mülheimer Makler anvertraut. Im Gespräch mit der Sterkrader Interessengemeinschaft soll sich dieser allerdings wenig kooperativ gezeigt haben, wie der Stig-Vorstand berichtet: Wen der Müll störe, solle doch selbst dort sauber machen, habe Schlagböhmer als Antwort erhalten. Auf die Anfrage dieser Zeitung gab der Makler bis Redaktionsschluss keine Auskunft.
Die Oberhausener Stadtverwaltung indes will dem Bürgerhinweis von Hermann Bruckmann nachgehen: „Wir werden den Eigentümer in einem Schreiben freundlich darum bitten, den Müll zu beseitigen“, teilt Stadtsprecher Uwe Spee im Gespräch mit dieser Zeitung mit. Man hofft darauf, dass dieser Einsicht zeige.