Sieben Theater im Ruhrgebiet starten ein Projekt, mit dem junge Leute zwischen 13 und 21 im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 Visionen für ihre Heimat gestalten.
„Wie stellst du dir eine bessere Welt vor – und was bist du dafür bereit zu tun?” Bei „Pottfiction” wird nicht lang drumherum geredet: Sieben Theater der Region und das Designerkollektiv „anschlaege.de” aus Berlin haben das Projekt für die Kulturhauptstadt 2010 entwickelt. Jetzt werden junge Leute zwischen 13 und 21 Jahren gesucht, die mitdenken und mitmachen wollen – selbstverständlich auch am Theater Oberhausen. Ganz wichtig: Können muss man erst mal nix.
Aber was mitbringen muss man: „Wer mitmachen will, sollte Lust daran haben, etwas verändern zu wollen”, sagt Nicole Schillinger, Theaterpädagogin im Haus am Will-Quadflieg-Platz. Denn darum geht's: Wie erleben Jugendliche ihre Welt in der Kulturhauptstadt Europas, welche Interessen haben sie, und wie könnte man die durchsetzen? Mit Künstlern werden die jungen Leute „neue Formate der Theaterarbeit” entwickeln – Tanzprojekte, Schreibwerkstätten und Performances sollen den Ideen Ausdruck geben.
Jedes Theater hat einen eigenen Schwerpunkt, in Oberhausen heißt der „Wohnen und Umwelt”. „In welchen Räumen lebst du?”, könnte ein Thema sein – und: „Wie willst du leben?” Private und öffentliche Räume sollen auf „Zustände und Visionen” erforscht werden, sagt Schillinger – und zwar mit theatralen, tänzerischen und musikalischen Mitteln.
Regelmäßige Gruppe oder einzelne Workshops?
An zwei Terminen (26. und 28. Mai, jeweils um 15.30 Uhr im Theater) wird Nicole Schillinger mal ein bisschen genauer erklären, worum es gehen soll – damit sich Interessierte entscheiden können, ob sie in der festen Gruppe mitmachen möchten, die sich ein Jahr lang regelmäßig treffen wird und in den Sommerferien 2010 zum Abschlusscamp fährt, oder ob sie lieber zu den einzelnen Angeboten gehen wollen. Wer in die feste Gruppe möchte, muss mindestens 16 sein, alle anderen Workshops sind für Jungen und Mädchen ab 13 offen.
Offen für Jugendliche aus Oberhausen sind aber auch die Angebote der anderen Theater: In Gelsenkirchen geht's um „Himmel und Erde”, in Bochum um „Liebe und Sexualität”, in Hamm ums „Zusammenleben”, um „Arbeit und Wirtschaft” in Dortmund, um „Demokratie und Macht” in Castrop-Rauxel und um „Werte und Moral” in Herne.
"Unerlässlicher Bestandteil von umfassender Bildung"
Was aus allem zusammen wird? Ist noch offen: „Vielleicht entsteht eine Groß-Aktion, oder eine Inszenierung”, sagt Schillinger. Gefördert wird das komplette Projekt mit rund 700 000 Euro von der Stiftung Mercator. „Kunst und Kultur sind unerlässliche Bestandteile einer umfassenden Bildung”, findet Bernhard Lorentz, Geschäftsführungs-Vorsitzender der Stiftung; eine Chance darauf sollten alle Jugendlichen haben.
- Wer mitmachen möchte, mailt an tip@theater-oberhausen.de oder ruft an: 0208 - 85 78 105.
- Noch mehr Info gibt's hier.