Oberhausen. . Das Bündnis Oberhausener Bürger will bei der nächsten Kommunalwahl 2014 als neue Partei antreten. Aber wie kommt die Wählergemeinschaft beim Wahlvolk an? Die Mitglieder des WAZ-Leserbeirates begrüßen die neue politische Kraft in Oberhausen. Aber ob sie wirklich etwas bewegen kann?

Ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl 2014 machen sich Bürger auf und gründen eine neue Partei, die den etablierten Politikkräften in dieser Stadt Konkurrenz machen will.

Hat diese Wählergemeinschaft überhaupt eine Chance beim Wahlvolk? Mitglieder des WAZ-Leserbeirates begrüßen jedenfalls einhellig das „Bündnis Oberhausener Bürger“ (BOB), auch wenn dies keine Aussage darüber sein soll, wo man am Ende sein Kreuz bei der Wahl zum Stadtparlament macht.

„Ich finde das toll“, sagt WAZ-Leserbeirätin Anette Friedhoff (59), „weil die Beteiligten zumindest in Osterfeld Themen aufgreifen, die der Stadtverwaltung beziehungsweise den anderen Parteien anscheinend nicht wichtig sind.“

Leserbeirat Bruno Rebbelmund (68) hält die sich bildende Wahlalternative ebenfalls für gut, „das ist eine Möglichkeit, politische Verkrustungen aufzubrechen, die es seit Jahrzehnten in dieser Stadt gibt. Die sollen erstmal machen, man wird sehen, wie sich das entwickelt.“ Rebbelmund räumt den politischen Neulingen durchaus eine Chance ein, Sitze im Stadtrat zu ergattern.

„Vielleicht entpuppt sich das aber auch nur als Luftblase“, ist Leserbeirätin Birnur Öztürk (50) etwas vorsichtiger. „Ich kann das nicht einschätzen, ob so eine neue Partei für Oberhausen wirklich etwas bewegen kann.“

„Politik-Laien sind gerade richtig“

Das hoffe er doch sehr, meint Johannes Sowinski (58), dass die Bürger des Bündnisses mit ihrem Schwung, den sie sich nicht mit einer mühseligen Ochsentour durch die alteingesessenen Parteien nehmen lassen wollen, etwas für Oberhausen bewegen können. „Das wäre gut und wichtig.“ Auf jeden Fall „legitim“ findet auch Norbert Dengel (64) den Bürgeraufbruch und meint augenzwinkernd in Anspielung auf die „Kaffeepott-Affäre“ (über eine Unterschriftenliste von Bürgern, die gegen den Abriss des Hauses der Jugend protestierten, war im Rathaus Kaffee verschüttet worden): „Wenn die Wählergemeinschaft ihre Unterlagen im Rathaus einreicht, dann hoffen wir mal, dass da nicht so viele Kaffeebecher herumstehen.“

Dass es sich bei den Bündnis-Bürgern um unerfahrene Politik-Laien handeln könnte, stört Leserbeirat Helge Ziems (40) gar nicht, „das ist ja vielleicht gerade richtig. Die neue Partei bringt auf jeden Fall frischen Wind in den Rat.“

In den Stadtrat gewählt würden die Neuen bestimmt, ist sich auch Rolf Miltz (53) sicher, aber der Leserbeirat bewertet die Wirkung skeptischer. „Mit den wenigen Mandaten werden sie nichts erreichen, jedenfalls nicht das, was sie wollen. Das Bündnis wird nur ein Strohfeuer für eine Legislaturperiode sein“, meint Miltz.