Oberhausen. Kodi hat ehrgeizige Zukunftspläne - der Oberhausener Haushaltswaren-Fachdiscounter will im kommenden Jahr in Deutschland 30 Läden eröffnen und 30 weitere umbauen. Das neue Geschäft im ehemaligen Kaufhof-Gebäude wird zum Referenzobjekt. Zudem soll es bald einen Online-Shop geben.
Das freut die Stadt als Gewerbesteuer-Empfänger: Der in Oberhausen ansässige Haushaltswaren-Fachdiscounter Kodi schreibt nach zwischenzeitlichen Verlusten wieder Gewinne und beschleunigt jetzt den Ausbau seines Filialnetzes. Im kommenden Jahr wolle Kodi 30 neue Läden eröffnen sowie weitere 30 umbauen, kündigt Reinhold Kuch, Sprecher der Geschäftsführung, im Gespräch mit der NRZ an. Ein Referenzobjekt werde die nach modernsten Kriterien gestaltete neue Filiale im ehemaligen Kaufhof, die im März die Pforten öffnen soll.
Das neue Geschäft an der Marktstraße wird die fünfte Kodi-Filiale in Oberhausen sein. Eine weitere in Königshardt soll kommendes Jahr dazukommen.
Neues Filialkonzept bei Kodi
„Wir sehen nicht mehr so alt aus“, sagt Kuch. Als er vor 15 Jahren von Spar zu Kodi wechselte, präsentierte das Unternehmen seinen Kunden die Waren noch in teils winzigen Läden auf Schwerlastregalen mit Pressspanplatten-Böden. 1999 fuhr das Unternehmen acht Millionen D-Mark Verlust ein. Folge: Das Filialnetz wurde drastisch von 149 auf 93 Geschäfte verkleinert.
Heute hat die Kodi Diskontläden GmbH 222 Geschäfte, allein 210 davon in NRW. Etwa 150 Filialen sind bereits auf ein neues Konzept umgestellt, das auf großzügigere Läden, breitere Gänge, niedrigere Regale und bessere Übersichtlichkeit setzt. Noch einmal sieben Millionen Euro sollen in den Umbau der übrigen Filialen investiert werden. Platz wäre allein in NRW für 300 Kodi-Läden, meint Kuch.
Online-Shop startet im kommenden Jahr
Das Image zu drehen und wieder in die Erfolgsspur zu kommen brauchte aber Zeit. 2011 machte Kodi 500.000 Euro Verlust. Die Wende kam 2012: Bei einem Netto-Umsatz von 117 Millionen Euro erzielte Kodi etwa 3,5 Millionen Euro Gewinn. In diesem Jahr rechnet Firmenchef Kuch mit etwa 135 Millionen Euro Umsatz. Die Personalzahl ist auf aktuell rund 1850 Mitarbeiter geklettert, die nach Tarif bezahlten werden. Im Gewerbegebiet Zum Eisenhammer hat Kodi sein bundesweit einziges Zentrallager mit einer Fläche von 15.000 Quadratmetern. „Wir stehen total stabil da“, sagt Kuch.
Kodi sieht sich als Nahversorger mit vielen Sortimentsbausteinen von Schnürsenkeln über Leuchtmittel und Schreibwaren bis hin zu Töpfen sowie Heimwerkerartikeln. Die Läden bieten etwa 2500 verschiedene Artikel an und locken Kunden zudem mit wechselnder Aktionsware.
Zum Ende des 1. Vierteljahres 2014 will Kodi darüber hinaus mit einem Online-Shop starten. Dort bestellte Waren sollen Kunden nach Wunsch auch in den Läden bezahlen, abholen oder auch zurückgeben können.
Neues Fachmarkt-Zentrum im Norden der Stadt
Im Oberhausener Norden wächst unterdessen ein weiteres Fachmarkt-Zentrum heran: An der Kirchhellener Straße siedelt sich neben dem Discounter Aldi, dem Getränkemarkt Trinkgut und dem Drive-In von Bäcker Horsthemke zusätzlicher Einzelhandel an. Die Drogeriemarktkette dm wird mit einer Filiale in die dortige Halle ziehen, in der auch der Sportlager-Verkauf sitzt. Die Genehmigung für die Umwandlung der Halle durch dm sei erteilt, sagt Stadtsprecher Uwe Spee auf Anfrage.
Auch Kodi wolle in die Halle hinein, so Geschäftsführer Reinhold Kuch. Öffnungstermin wäre noch im 1. Halbjahr 2014.
„Ko“ steht für Koch, „Di“ für Discounter
Das Unternehmen Kodi wurde 1982 in Langenfeld von der Spar Lebensmittelgroßhandlung Karl Koch & Sohn gegründet. Der Name setzt sich aus „Ko“ für Koch und „Di“ für Discounter zusammen. Mitte der 1980er Jahre ging Karl Koch & Sohn in die Spar Handels-AG über.Im Jahr 1990 zog das Zentrallager von Hilden nach Oberhausen um. Seit 2002 agiert Kodi als selbstständiges Handelsunternehmen.Eigentümer ist über die N.H.C. Nölle Holding & Consulting die Wuppertaler Familie Nölle.
Innerhalb des Bero Zentrums zieht Kodi Ende 2014 aus den bisherigen Räumen an die Hauptladenstraße auf die bisherige dm-Fläche um. Neben der künftigen Filiale im ehemaligen Kaufhof-Gebäude soll das Kodi-Geschäft an der oberen Marktstraße nach Möglichkeit bestehen bleiben, wenn dort die Kundschaft nicht zum neuen Geschäft im unteren Teil der Marktstraße abwandert.
Die Filiale im Sterkrader Luchs-Center laufe sehr gut, die in Schmachtendorf wurde erst in diesem Jahr eröffnet. Nicht gerechnet habe sich dagegen ein Kodi an der Sterkrader Bahnhofstraße, und im Sterkrader Tor seien keine Flächen frei gewesen.