Oberhausen. Vor zwei Jahren stellte der Essener Fabian Pasalk in seinem Ruhrgebietsreiseführer “111 Orte im Ruhrgebiet, die man gesehen haben muss“ charmante Orte vor, die selbst Einheimischen oft unbekannt waren. Nun hat er einen zweiten Band veröffentlicht, in dem auch das Bunkermuseum vertreten ist.

In welchem Kanalrohr lässt es sich schlafen oder den Sternhimmel betrachten? Wo wachsen wilde Orchideen, und welche denkmalgeschützte Tankstelle bietet eine hervorragende Currywurst? Diesen und anderen Fragen ist Autor Fabian Pasalk nachgegangen. Nachdem vor zwei Jahren der erste Band seines Buches „111 Orte im Ruhrgebiet, die man gesehen haben muss“ ein voller Erfolg war, kam jetzt der zweite Band des Buches „mit Kultstatus“ auf den Markt. Pasalk, der selbst gebürtiger Essener ist, hat einen Blick auf das gesamte Ruhrgebiet geworfen – und ist dabei auch auf weitere interessante Orte in Oberhausen gestoßen.

Er reiste mit seiner Kamera durch das Ruhrgebiet und widmete sich einmal anderen Orten, als sonst die meisten Reiseführer beschreiben. „Im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 sind so viele Bücher mit dem Thema Ruhrgebiet erschienen, aber immer nur mit den gleichen Sehenswürdigkeit wie Gasometer, Zeche Zollverein oder Villa Hügel“, sagt Pasalk. „Ich wollte mal die Orte nennen, die eher unbekannt sind, aber dennoch Potenzial haben und durchaus sehenswert sind. Es sind Orte, die faszinierend, skurril, überraschend und immer voller Ruhrpott-Charme sind.“

Trensportpark "Open Airea" am Kaisergarten

In seinem ersten, 2011 erschienenen Buch mit demselben Titel hat er bereits einige sehenswerte Oberhausener Orte genannt wie den Trendsportpark „Open Airea“ am Kaisergarten, die damalige Miniaturwelt in der Neuen Mitte, den Elpenbach und den Museumsbahnsteig am Hauptbahnhof. Und auch im zweiten Band findet Oberhausen Erwähnung: mit Slinky Springs to Fame, der Brücke des Künstlers Tobias Rehberger am Kaisergarten, sowie der Zinkfabrik Altenberg mit dem LVR-Industriemuseum und dem Bunkermuseum an der Alten Heid.

Das Museum im Knappenviertel sei das einzige in NRW, das sich des Themas Luftkrieg annehme. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges war das Ruhrgebiet die Waffenschmiede des Reiches und zog deshalb Serien von Luftangriffen der Alliierten auf sich. Der Bunker an der Alten Heid war 1940 zum Schutz der Bevölkerung errichtet worden. Die Ausstellung des Museums widmet sich dem Luftkrieg über dem Ruhrgebiet als direkter Kriegsfolge des „Blitzkrieges“ der Nationalsozialisten in Europa.

Einblick in die Geschichte

Zu besichtigen ist die unterste Etage des dreigeschossigen Hochbunkers, in der sich sowohl eine Schleuse im Eingangsbereich als auch 15 Schutzzellen in ihrem ursprünglichen Zustand befinden. Der gut erhaltene Hochbunker spendete bei Luftangriffen bis zu 2000 Personen Schutz vor den abgeworfenen Bomben.

Wo früher die Menschen Zuflucht fanden, sei heute ein interessantes, zeithistorisch gut erhaltenes Museum zu finden, meint Pasalk. Die Ereignisse seien aufgearbeitet worden und im Bunkermuseum dokumentiert, das zudem auch auf die Bunkertechnik und die Propaganda im Krieg eingeht. Ergänzt werde das eigentliche Museumsprogramm durch Workshops, Wechselausstellungen und Kunstinstallationen mit Bezug auf den historischen Ort.