Oberhausen. Die Rollstuhlfahrerin Corinna Gschwind muss um ihren Arbeitsplatz fürchten. Denn der Aufzug am Oberhausener Ankunftsgleis ist defekt. In der Vergangenheit kam die junge Frau wegen Problemen mit dem Lift mehrmals zu spät auf die Arbeit. Der Ausfall bis zum 25. August bedeutet für sie den “Super-Gau“.

Corinna Gschwind fühlt sich als Rollstuhlfahrerin von der Deutschen Bahn aufs Abstellgleis geschoben. Die 25-Jährige pendelt täglich mit dem RE 5 zwischen ihrem Wohnort in Köln und ihrem Ausbildungsplatz in Oberhausen. Doch nun ist der Aufzug auf ihrem Ankunftsgleis in Oberhausen defekt.

Für Corinna Gschwind eine Katastrophe, die sie um ihren Arbeitsplatz fürchten lässt. „Als Rollstuhlfahrerin bin ich auf die Benutzung eines Aufzuges angewiesen“, berichtet sie. Leider habe es mit dem Aufzug bereits in der Vergangenheit einige Probleme gegeben. „Deshalb kam ich schon häufig zu spät zur Arbeit“, beschwert sich die junge Frau bei der WAZ.

Umweg über Mülheim

Dass nun aber der Aufzug an ihrem Ankunftsgleis gleich bis zum 25. August nicht mehr repariert werden soll – wie sie auf Nachfrage erfuhr – ist für sie „der absolute Super-Gau“. Mitarbeiter der Deutschen Bahn hätten ihr mitgeteilt: „Ich könnte ja eine Stunde früher in Köln abfahren, um über einen Umweg schließlich in Oberhausen auf einem Gleis mit intaktem Aufzug anzukommen.“

Für Corinna Gschwind sind das unhaltbare Missstände. „Zumal es außer mir sicher noch andere Radfahrer, Mütter mit Kinderwagen oder alte Leute gibt, die auf die Benutzung dieses Aufzuges angewiesen sind“, wie sie zu bedenken gibt.

„Wir versuchen alles, um zu helfen“

Franz Heumüller von der Pressestelle der Deutschen Bahn in Düsseldorf kennt die Problematik. Er betont: „Das Bahnhofsmanagement Duisburg steht bereits seit längerer Zeit mit der Reisenden in Kontakt.“ Die Not der jungen Frau lasse die Bahnmitarbeiter keineswegs kalt. „Wir versuchen alles, um zu helfen.“ Am heutigen Mittwoch werde die Kundin speziell begleitet. Denn der Aufzug in Oberhausen könne in Begleitung noch genutzt werden. Am Donnerstag müsse sie aber nach Mülheim durchfahren, um dann mit der S 3 nach Oberhausen auf einem anderen Gleis, an dem es einen funktionierenden Aufzug gibt, anzukommen. Für die folgenden Tage werde ihr das Bahnhofsmanagement Duisburg jeweils individuelle Vorschläge unterbreiten. Daran werde derzeit gearbeitet.

In der Zwischenzeit bemühten sich Techniker aber sehr wohl, den Aufzug vorübergehend noch einmal zu reparieren. „Wir hoffen, dass das noch in dieser Woche klappt.“ In der 34. Kalenderwoche werde der in die Jahre gekommene Aufzug aber schließlich wie angekündigt komplett ausgebaut und dann durch einen neuen ersetzt.