Oberhausen. .

Ein Ausflug zum Wörthersee verspricht gerade im Sommer eine entspannte Zeit. Ein wenig im Wasser planschen, in aller Ruhe mit dem Löffel im Kaffeebecher rühren. Nicole Heyduk hat ihr Programm im österreichischen Feriengebiet kürzlich ganz anders erlebt. Auch sie rührte mit vollem Eifer, allerdings handelte es sich dabei um nicht für den Genuss geeignete Spezialfarbe, die sie mit voller Konzentration auf die Haut eines Models auftrug.

„Ich habe zum ersten Mal bei der Bodypainting-Weltmeisterschaft teilgenommen“, sagt die Oberhausenerin. „Und es hat sich sofort gelohnt.“ Das Schaffen der 37-Jährigen war so gut, dass ihr Ausflug gar für preiswürdig befunden wurde. Sie landete beim Wettbewerb mit dem Thema „Planet Food“ auf Platz drei. Ein feiner Erfolg.

Nicole Heyduk betriebt Bodypainting und Airbrush professionell

Fein ist genau das richtige Stichwort, schließlich muss die Spezialfarbe mit Sorgfalt aufgetragen werden. Eine zittrige Hand kann Muster und Farbverläufe zunichte machen. Es ist keine Sache spontaner Ideen. Nicole Heyduk betreibt Bodypainting und Airbrush professionell, hat sich damit selbstständig gemacht. Sie kennt die Kniffe.

Ob im Wettbewerb oder beim „Bearbeiten“ der Models für Feste und Feiern – zunächst muss eine Idee her. „Auf jedem Körper befindet sich eine Geschichte“, sagt Nicole Heyduk. So hat sie für die Meisterschaft die Nachhaltigkeit von Lebensmitteln zum Thema gemacht. Selbst das Verspeisen von Insekten, wenn alle Ressourcen erschöpft sind, wird thematisiert und deshalb hat sie auch eine Heuschrecke auf den Körper montiert.

Bodypainting-Models müssen nicht extra überzeugt werden

Es gibt verschiedene Techniken: Airbrush nennt man die Sprühvariante. Es funktioniert aber auch mit einer Farbcreme. Schmetterlinge oder Blumenkübel können mit Latexteilen an Körper geheftet werden. Models im Wettbewerb müssen nicht überzeugt werden mitzumachen. Bei Privatkunden sieht das schon mal anders aus.

„Manchmal besteht vorher eine kleine Unsicherheit“, sagt sie. Aber die verfliegt schnell, wenn die 37-Jährige ihr Handwerk genau erklärt. Fertigkeiten kann man bei Maskenbildnerschulen lernen. Es gibt Fachkurse, Workshops und Treffen von Visagisten.

Der Grinch gehört zu den Kreationen

Wie lange so ein Bodypainting dauert, ist vom Aufwand und der Idee abhängig. So viel ist aber klar: In wenigen Minuten ist nichts zu machen. „Schließlich soll es nach was aussehen“, sagt Nicole Heyduk, die auch für die Malschule Oberhausen arbeitet und bei der Jugendkunstschule einen Airbrush-Kurs gibt. Was macht am meisten Spaß? „Verrückte Ideen!“ Kürzlich hat sie das knallgrüne Zottelmonster Grinch erschaffen.