Oberhausen. .

Fotoshootings, Fashion Week und Laufstege – seit zweieinhalb Jahren gehören diese Dinge fest ins Leben von Anna Hiltrop. Die 18-jährige Oberhausenerin ist Model. Sie war Anfang des Jahres auf der Fashion Week in Berlin und lief dort bei neun Modenschauen. Doch Anna Hiltrop ist nicht nur in der Modewelt unterwegs. Ganz nebenbei macht sie nämlich in diesem Jahr auch noch ihr Abitur. Und der Abschluss ist ihr wichtig, denn sie weiß um die Vergänglichkeit und Unsicherheiten im Model-Business.

Studium ist fest geplant

„Ich nehme die Schule sehr ernst. Selbst als ich unterwegs war und deswegen Unterricht verpasste, habe ich mir von den Lehrern vorher Unterlagen geben lassen, Mitschüler haben mich mit Aufgaben versorgt. Ich habe zwischen den Jobs gelernt, und so bin ich immer drin geblieben.“ Das hat sich gelohnt. Vor dem Komma ihrer Abschlussnote wird eine 1 stehen. Auch, weil zu Hause die Lehrer und Schulkameraden mitdachten.

Für die Zeit nach den Abiturprüfungen hat die 18-Jährige ein paar Ideen. Auf jeden Fall will sie ins Ausland. „Ich bin dann freier und kann für meine Agentur in London und Paris zu Castings gehen – internationaler werden. Entweder läuft es dann so gut, dass ich vielleicht ein ganzes Jahr nichts anderes mache, oder ich fange im September mit einem Studium an.“ Hier schwankt sie zwischen Jura und Modemanagement. Allein auf die „Model-Karriere“ zu setzen, käme für Anna Hiltrop nicht in Frage. „Da kann man sich einfach nicht die nächsten zehn Jahre drauf verlassen, dass es weiterhin so gut läuft.“

Im Moment läuft es wie am Schnürchen. Für die Kampagne „Düsseldorf kauft ein“, für die Sparkasse und das Modelabel „Barre Noire“ stand sie Modell, Zeitschriften drucken Bilder der 18-Jährigen.

Eifersucht rächt sich

Doch die Arbeit als Model bringt ihr auch etwas ganz Persönliches. „Ich wachse mit jedem Shooting, muss mich in Situationen einfinden, überwinde Ängste. Ich habe Höhenangst und lief bei einem Shooting als Ballerina über ein Seil in drei Metern Höhe. Das ist danach ein tolles Gefühl.“ Zu Modeljobs und Castings fährt sie alleine mit dem eigenen Auto. Die Angebote kommen von ihrer Agentur und sind meist kurzfristig. Früher begleitete ihre Mutter sie. „Aber sie hat auch einen Job und ich schaffe das gut alleine oder ich bin mit anderen Modelfreundinnen unterwegs.“

Mit Zickereien und Eifersucht unter Kollegen oder im Privaten kann Anna Hiltrop mittlerweile gut umgehen. „Klar gibt es blöde Kommentare, aber da muss man sich dann eben auch entscheiden, ob man sich lieber anpasst, um nicht aufzufallen und von allen gemocht zu werden, oder lieber seine Träume verfolgt. Ich bin selbstbewusster und erwachsener geworden und ich weiß, dass es nicht darum geht, perfekt, sondern man selbst zu sein.“

Eine kleine Anekdote zum Thema Zickereien unter Models hat Anna Hiltrop auch im Gepäck. „Bei Castings oder bei Shows ist es mit Eifersucht noch eine ganze Stufe über den Erlebnissen, die man so im Alltag und in der Schule hat. Ein Mädchen auf der Fashion Week hat sich sehr daneben benommen. Am Ende war sie dann aber auch diejenige, die beim Auftritt gestolpert ist und die Treppe runterfiel.“