Oberhausen. .

Das Team der Berufsfeuerwehr wächst um 13 neue Mitarbeiter, die größtenteils im Rettungsdienst eingesetzt werden sollen. Vier neue Rettungswagen sollen die Wachen in Alt-Oberhausen und Sterkrade außerdem erhalten, zusätzlich zu aktuell acht. Mehrere Hunderttausend Euro müssen für Personal und Fahrzeuge im Rettungsdienst berappt werden, einen Großteil dieser Kosten werden wohl die Krankenkassen bezahlen.

Im Gegensatz dazu muss die Stadt selbst wohl mehrere Hunderttausend Euro berappen, um neue Fahrzeuge für den Brandschutz anzuschaffen. Dies sind keine zusätzlichen Wagen, sie ersetzen veraltete Fahrzeuge aus dem Fuhrpark.

Hintergrund der Personalaufstockung sind zunehmende Einsatzzahlen im Rettungsdienst: Allein in der Notfallrettung stiegen diese seit dem Jahr 2000 um 29 Prozent. Weil Personal und Fahrzeuge fehlten, brauchte der Rettungsdienst in zwölf Prozent der Fälle 2011 länger als er eigentlich sollte. Dies war ebenfalls bei jedem fünften Brandschutzeinsatz der Fall.

Acht Minuten bis zum Eintreffen

Menschen werden immer älter und sind häufiger auf Hilfe durch Rettungskräfte angewiesen. Zudem sind Kranke sensibler geworden und rufen häufiger den Notarzt als früher. Im Jahr 2000 waren Notarzt und Rettungswagen 12 860-mal ausgerückt, auf 19 228 Einsätze ist diese Anzahl 2011 gestiegen. Diese Zahlen sind Grundlage eines Bedarfsplans, den Gutachter von „Luelf & Rinke“ im Auftrag der Stadt erarbeiteten. Alle fünf Jahre müssen Bedarfspläne im Rettungsdienst und Brandschutz erneuert werden, damit die Wehr festgelegte Schutzziele erfüllen kann: Beispielsweise müssen in wenigstens 90 Prozent der Fälle Rettungskräfte acht Minuten nach dem Notruf eintreffen.

In Oberhausen ist das 2011 in knapp 88 Prozent der Einsätze gelungen – als eine gute Leistung würdigten dies kürzlich die Gutachter, sie merkten aber auch an, dass das nur gewesen sei, weil die Berufsfeuerwehr Stellen, die für den Brandschutz vorgesehen waren, in den Rettungsdienst übertragen hatte. Der Brandschutz sollte eigentlich 41 Vollzeitstellen haben, de facto sind es aber 31. Die übrigen zehn Stellen erhielt der Rettungsdienst.

Backstage bei der Feuerwehr

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    Im neuen Bedarfsplan erklären die Gutachter, dass 34 Stellen für den Brandschutz notwendig seien. Auch hier nahmen Einsätze zu, von 1174 im Jahr 2006 auf 1699 (2011). Bei mehr als der Hälfte dieser Einsätze waren Menschen in Gefahr.

    Zugleich sind Aufgabenbereiche und Arbeitsdruck bei der Wehr enorm gestiegen, was zuletzt viele Überstunden zur Folge hatte. Diese mussten jetzt abgebaut werden, ein neues Zeitmanagement wurde eingeführt, zusätzliche Entlastung ist mit den neuen Stellen zu erwarten.