Oberhausen. . 42 Bewerber zeigen in einem Modellbau-Wettbewerb im Centro ihr Können.De Fünfköpfige Jury achtet auf Kreativität, Kommunikation und Qualität.
Mit zittrigen Fingern wühlt sie durch die vielen bunten Legosteine, die ausgebreitet auf einem Tisch vor ihr liegen. Vor fünf Minuten noch weitaus entspannter, breitet sich nun ein Hauch von Panik auf ihrem Gesicht aus. Kein Wunder, denn schließlich steht eine Vollzeitstelle als Chefbaumeister im Legoland Discovery Center auf dem Spiel. Einer der interessantesten Jobs überhaupt, wie der Moderator beim öffentlichen Lego-Modellbau-Wettbewerb „Brick Factor“ am Freitagnachmittag im Centro nachdrücklich erwähnt.
Margitta Wasmann, extra angereist aus Hamburg, hat die ersten Bewerbungshürden zu ihrem Traumjob schon überstanden. Nun will sie sich in der Vorrunde des zweitägigen Modellbau-Wettbewerbs beweisen. Insgesamt 42 Bewerber kämpften im Mitteldom um eine Einstellung als „Master Model Builder“ im Legoland, das im Frühjahr eröffnet.
In 30 Minuten müssen die Anwärter ein möglichst kreatives Gebilde aus Legosteinen zum Thema „Meeresbewohner“ bauen. Fünf Jurymitglieder, darunter der neunjährige Raphael, bewerten die Leistung mit Punkten von eins bis fünf. „Ich schaue, ob derjenige mit Kindern und Erwachsenen redet und ob er sein Modell erklärt. Außerdem muss es stabil und kreativ sein. Einen Goldfisch kennt jeder.“
Neue Modelle Ausdenken
„Der zukünftige Chefbaumeister ist der kreative Kopf. Er soll das Legoland Oberhausen auch repräsentieren“, erklärt Susann Berthold, Sprecherin des Discovery Centers. Zu seinen Aufgaben gehöre außerdem, dass er sich neue Modelle ausdenkt und entwirft, Workshops leitet sowie ein Auge auf die Attraktionen im Center wirft.
Als gelernte Modedesignerin arbeitet Margitta Wasmann momentan freiberuflich im Theater und ist spezialisiert auf Promotionfiguren. An der Volkshochschule gibt sie bereits seit Jahren Seminare. „Ich habe schon viel in Richtung Spielzeug gemacht, deshalb ist Lego genau das Richtige. Sollte ich den Job bekommen, hoffe ich, dass ich planen und entwerfen darf.“
Vorbereitet habe sie sich auf den Wettbewerb aber nicht. Ganz spontan wolle sie schauen, was sich aus den Steinen zaubern lässt. „Ich gucke erst nach den Farben, sortiere sie dann, damit ich sehe, wovon am meisten da ist.“ So machen schließlich schwarz, weiß und grau das Rennen. Aus den Legosteinen baut die 49-Jährige einen Zebrafisch und weil noch ein wenig Zeit übrig bleibt, gesellt sich ein Clownfisch hinzu. Vielleicht der ausschlaggebende Faktor? Margitta Wasmann ist jedenfalls im Halbfinale.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.