Ausgebrannter „Irish Pub“ am Centro muss nicht abgerissen werden
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Oberhausen. Statiker halten den Oberhausener „Irish Pub“, der in der Silvesternacht ausgebrannt ist, nicht für einsturzgefährdet. Somit ist ein Abriss aus baulicher Sicht nicht zwangsläufig nötig. Ob dieser finanziell besser wäre, muss später geklärt werden. Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Nach dem folgenreichen Großbrand des „Irish Pub“ in der Silvesternacht konnten die Brandermittler das Gebäude im Centro am Mittwoch erstmals betreten. Noch am Dienstag musste eine Begehung durch die Beamten kurzfristig aufgrund der starken Beschädigung und Einsturzgefahr des Gebäudes abgesagt werden.
Als Brandursache nennen die Ermittler einen verirrten Feuerwerkskörper und bestätigten damit Berichte dieser Zeitung vom Neujahrsmorgen. Polizei-Sprecherin Monika Friske: „Mehrere Zeugen wurden bereits vernommen. Wir ermitteln wegen fahrlässiger Brandstiftung.“ Mit einem endgültigen Ergebnis der Polizeiarbeit ist erst in den kommenden Tagen zu rechnen. Friske: „Die Ermittlungen laufen in sämtliche Richtungen.“ Weitere Zeugen sollen noch vernommen werden.
Feuerwehr und Statiker haben das Gebäude zudem auf die Auswirkung der Feuerschäden überprüft. Das Ergebnis der Bauaufsicht der Stadt: „Das Gebäude ist standfest.“ Das bedeutet, es besteht in dem dreigeschossigen Haus keine akute Einsturzgefahr mehr. Somit ist ein Abriss des „Irish Pub“ aus baulicher Sicht nicht zwangsläufig nötig. Inwieweit es mit der beliebten Gastronomie weitergeht, bleibt dennoch in der Schwebe.
Brandruine Irish Pub
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Schankbereich blieb vom Feuer verschont
Nach Informationen der WAZ-Mediengruppe hat das Feuer den überwiegenden Teil der aus Holz bestehenden Inneneinrichtung wider Erwarten verschont. Dies gilt nicht nur für den ebenerdigen Bereich, sondern auch für die erste Etage, die ebenfalls als Schankbereich genutzt wurde.
Feuerwerk war auf der Promenade nicht verboten
Das private Feuerwerk mit in Deutschland freigegebenen Knallkörpern war auf der Centro-Promenade laut Hausordnung in der Silvesternacht nicht verboten. Das Centro verweist hierbei auf das verantwortungsvolle Handeln der einzelnen Gäste.
Laut dem Sprengstoffgesetz ist das Abrennen von Feuerwerk „in der Nähe“ von Krankenhäusern, Tankstellen und auch Reetdachhäusern nicht gestattet. Der Abstand zwischen Feuerwerk und Gebäude ist in der Verordnung allerdings nicht genauer benannt.
Größere Probleme bereitet das Löschwasser, das durch den mehr als zehnstündigen Dauereinsatz jene Holzausstattung der Räume maßgeblich beschädigt hat. Erst nach sieben Stunden hatte die Feuerwehr am Dienstagmorgen die Flammen unter Kontrolle.
Enorme Schäden durch Löschwasser
Auch wenn eine Rettung des Gebäudes möglich ist, bleibt abzuwarten, welche Kosten für Wiederaufbau und Renovierungen anfallen würden. Diese Kosten stehen nach Ansicht von Experten oftmals nicht im Verhältnis zu einem Neubau des Gebäudes. Zumal erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen Versicherungs- und Haftungsfragen verbindlich geklärt werden können.
Die Betreiber des „Irish Pub“ äußern sich derzeit nicht zum Brand. Über ihre Facebook-Seite bedankte sich die Geschäftsleitung für Trost und Unterstützung, die Internetnutzer seit der Silvesternacht geäußert haben.
Pub am Centro brannte
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Zwei Betrunkene wollten Polizei-Absperrung passieren
Der Pub im Centro gehört zu einer Gruppe von zwei weiteren Pinten, die in Moers und Essen ansässig sind. Viele Gäste hatten traurig und bestürzt auf den Brand reagiert. Der Pub war ein regelmäßiger Ort für Karaoke-Abende und Konzerte.
Trotz des Ärgers überwiegt jedoch die Erleichterung, dass das Großfeuer letztlich verhältnismäßig glimpflich endete. Zwei Personen wurden durch die Rauchentwicklung verletzt. Außerdem musste die Polizei zwei betrunkene 20-Jährige in Gewahrsam nehmen, die aggressiv wurden, als die Polizisten sie hindern wollten, die Absperrungen am Einsatzort zu durchbrechen. Ein Beamter wurde leicht verletzt.
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