Oberhausen. . Hauseigentümer vermissen Straßenreinigung.
„Die Stadt betrügt uns“ – so lautete der Vorwurf von Familie Kupzig und anderen Bewohnern der Westmarkstraße gegen die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO). Diese komme ihrer Straßenreinigungspflicht nicht nach. Kaum war der Artikel gedruckt, meldeten sich weitere Leser mit ähnlichen Anliegen in der Redaktion.
Zugeparkte Straßen
„Wir werden auch betrogen“, sagt Edith Neuenhaus aufgebracht am Telefon. Die 78-Jährige ist Besitzerin eines Hauses in der Sofienstraße in Alstaden. „Auf unserem Straßenstück“, sagt sie, „zwischen Bebelstraße und Grüner Winkel, wurde in diesem Jahr nur vier Mal gereinigt.“ Vielleicht war sie ja gerade unterwegs oder hat geschlafen, während der Reinigungswagen anrückte? „Nein“, besteht Edith Neuenhaus darauf, einer sei immer zuhause bei ihr. 146 Euro bezahle sie im Jahr an die Stadt. „Das ist Abzocke.“
Bei der WBO und sogar beim Oberbürgermeister persönlich habe Edith Neuenhaus sich bereits beschwert. Und hätte immer dieselbe Antwort bekommen: „Da können wir nichts machen, wenn hier alles zugeparkt ist.“ Warum, fragt die Seniorin, sieht die Stadt sich nicht in der Lage, Schilder aufzustellen, die das Parken am Kehrtag verbieten?
Bürger zahlen für Reinigung - doch es wird nie gekehrt
WBO-Chefin Maria Guthoff kann die Aufregung nicht nachvollziehen. In der Sofienstraße habe es in diesem Jahr nur eine einzige „Unregelmäßigkeit“ gegeben, „im Juni“. Doch sie verspricht, sich bei Edith Neuenhaus zu melden und sich mit ihrer Beschwerde auseinanderzusetzen.
Ebenso bei Familie Ramirez, die in der Sackgasse Am Barchembach in Borbeck wohnt. „Wir zahlen Straßenreinigungsgebühren in Höhe von 114,98 Euro jährlich, doch es wird bei uns nie gekehrt!“, schreiben sie per E-Mail. „Woche für Woche kehren wir selber vor unserer Haustür.“