Oberhausen. Luise-Albertz-Halle strebt Partnerschaft mit dem Veranstaltungsriesen SMG an. Neues Gutachten präsentiert. „Charmeoffensive“ ist nötig.

Die Geschäftsführung der finanziell angeschlagenen Luise-Albertz-Halle (LAH) ist auf der Suche nach einem dringend benötigten Kooperationspartner fündig geworden: Der Arena- und Stadienbetreiber SMG soll der Stadt Oberhausen helfen, die Stadthalle künftig besser zu vermarkten. Nach einem Gespräch mit SMG-Manager Johannes Partow am Freitag wird dazu laut LAH-Chef Hartmut Schmidt eine Partnerschaftsvereinbarung angestrebt. „Daraus kann was werden“, sagt Schmidt. Das sei zunächst so, als knüpfe man freundschaftliche Bande, so Schmidt, – spätere Verlobung und Heirat nicht ausgeschlossen.

Tourismustochter als Betreiber

SMG managt nach eigenen Angaben weltweit 77 Arenen und mehr als 470.000 Sitzplätze in 9 Stadien und zählt damit zum weltweit größten Management-Anbieter für Veranstaltungsstätten jeder Größenordnung. Für die SMG Entertainment Deutschland GmbH leitet Partow die König-Pilsener-Arena in der Neuen Mitte. „Weitere Kooperationspartner über die SMG hinaus sind willkommen“, sagt TMO-Chef Burkhard Koch.

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Um die Zukunft der Millionen-Verluste schreibenden „Guten Stube“ der Stadt zu sichern, sieht das Rettungskonzept vor, die LAH GmbH mit der städtischen Tourismustochter TMO enger zu verzahnen. Als eine Möglichkeit zeichnet sich nach einem neuen Gutachten des Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungsunternehmens BDO ab, dass LAH und TMO einen Betriebsführungsvertrag schließen. Die TMO wäre dann für den operativen Betrieb der Halle verantwortlich, während die LAH ausschließlich die Besitzgesellschaft wäre.

Die Düsseldorfer Berater hatten das Rettungskonzept für die Halle abgeklopft und „einen guten Hinweis darauf gegeben, was man auch zeitnah machen könnte“, so Schmidt. Detailfragen wie ein möglicher Übergang von Personal von der LAH zur TMO müssten noch geprüft werden. Über das neuerliche BDO-Gutachten hat sich der LAH-Aufsichtsrat am Freitag informieren lassen.

Zusammenarbeit mit der Uni

Das ursprüngliche Vorhaben, das Rettungskonzept noch in der Novembersitzung des Stadtrates von der Politik absegnen zu lassen, wird jedoch wohl nicht zu halten sein. „Aber wenn man sich anstrengt, kriegt man das alles zum 1. Januar hin“, so Schmidt.

Um neue Veranstaltungen in die Oberhausener Halle zu holen, setzt Schmidt unter anderem auf die Universität Duisburg-Essen. Die Uni sucht nach großen Räumen im Umland, um Prüfungen für die Studenten abhalten zu können. Die Kapazitäten sind nach dem Aus der Rhein-Ruhr-Halle in Hamborn und der vorübergehenden Schließung der Mercator-Halle wegen Brandschutzmängeln derzeit knapp in der Region. Die LAH arbeitet mit der Uni schon seit längerem zusammen. „Wenn die einen Wunsch haben, wird der erfüllt“, sagte Schmidt. „Das sieht ganz gut aus.“ Wegen der Doppeljahrgänge an den weiterführenden Schulen werden auch mehr Abi-Bälle zu verbuchen sein.

Nach Ansicht von TMO-Chef Koch braucht die Stadthalle nun eine „Charmeoffensive – dass alle wissen, die LAH ist noch da.“