Oberhausen. . Der Luise-Albertz-Halle in Oberhausen stehen schwere Zeiten bevor: Das einstige Schmuckstück der Stadt ist nach jahrelanger Sparpolitik inzwischen stark sanierungsbedürftig. Der Rat der Stadt muss jetzt die für eine Modernisierung erforderlichen Zuschüsse genehmigen - ansonsten droht das Aus.
Schwere Zeiten stehen der Luise-Albertz-Halle bevor, mindestens. Dabei sollte der Rettungsversuch eine Formsache werden: OGM-Chef Hartmut Schmidt übernimmt ab sofort unentgeltlich die Geschäftsführung, das Personal wird Teil der Tourismus und Marketing Oberhausen (TMO). Der Rat der Stadt sollte am nächsten Montag folglich nur noch den bei rund 1,2 Millionen Euro gedeckelten Zuschüssen zustimmen müssen.
„Wenn auch nur ein Euro davon gestrichen wird, ist es mit der LAH vorbei“, schickt Schmidt eine eindringliche Botschaft an den Rat. Doch die Zuschüsse allein werden zur Rettung nicht reichen, denn in das einstige Schmuckkästchen der Stadt muss kräftig investiert werden. Die Technik ist überaltert, die Außenfassade ebenso. Das Ergebnis einer zwölfjährigen Sparpolitik, in der es kein Geld für die Sanierung gab. „Für die Politik war die LAH nicht wichtig“, deutet der OGM-Chef an, wichtiger sei die ein oder andere Schlagzeile gewesen.
Modernisierung unumgänglich
Böden und Wände im Innenbereich lassen deshalb nicht nur den Glanz der früheren Tage vermissen, sie müssen dringend überholt werden, wenn der Ort im Bereich Kongresse und Seminar-Veranstaltungen überhaupt mit den Angeboten in anderen Städten mithalten will.
Schon jetzt warnt Vertriebsmanager Andreas Drasba, dass Stammkunden abspringen könnten, wenn nicht modernisiert werde. Bald. 25.000 Euro benötigt allein die Technik, die Kosten für die Wände und Böden im Innenbereich schätzt ein Mitarbeiter vorläufig auf etwa 300.000 Euro ein.
Um überleben zu können, muss die Luise-Albertz-Halle künftig mehr Erlöse einspielen. TMO-Geschäftsführer Burkhard Koch sieht dafür sogar Chancen im Bereich der kleinen Kongresse: „Etwa 105.000 Veranstaltungen mit rund 56 Teilnehmern finden jährlich in der Metropole Ruhr statt. Hier können wir mit der Luise-Albertz-Halle konkurrieren.“
Diesen Bereich soll das Team der LAH weiterhin unter dem Schirm der TMO betreuen und ausbauen. Außerdem noch Traditionsveranstaltungen: Man will die Stadthalle den Vereinen wieder „als gute Stube der Stadt“ schmackhaft machen. Die OGM übernimmt hingegen Buchhaltung, Vertragsmanagement, Liquiditätsüberwachung und die Dach- und Fachverantwortung.
Privatisierung unwahrscheinlich
Das Sparpotenzial – 200.000 Euro – sei durch den Weggang des ehemaligen Geschäftsführers Jörn Raith und des Leasingvertrags für die Einrichtung der Großküche in diesem Jahr ausgeschöpft, so der OGM-Chef. Gäbe man die Stadthalle aber auf, müsste die Stadt das Personal weiterhin beschäftigen.
Die Kosten beziffert Schmidt auf jährlich 450.000 Euro. Ferner bestehen noch Leasing- und Darlehensverträge in Höhe von 750.000 Euro im Jahr. Auch diese Kosten belasteten bei einer Aufgabe weiterhin den Stadthaushalt. Die Chance einer Privatisierung der Halle ist für Schmidt damit vom Tisch: „Kein Privatunternehmer würde die Kosten übernehmen und noch investieren.“
Apropos: Stimmt der Rat der Stadt am Montag positiv für die Luise-Albertz-Halle ab, will die OGM die notwendige Modernisierung schon in den Sommerferien angehen.