Oberhausen. . Die Nacht von Sonntag auf Montag geriet für Polizei, Feuerwehr und Anwohner der Bebelstraße dramatisch.

Eine lichterloh brennende Wohnung in einer fünften Etage, der Bewohner (28) des Flammeninfernos, der möglicherweise plante, vom Flachdach seines Hauses an der Bebelstraße in den Tod zu springen, ein Spezialeinsatzkommando der Polizei in Aktion – eine dramatische Nacht von Sonntag auf Montag für Anwohner und Sicherheitskräfte.

Polizisten hörten Brandgeräusche

Dabei fing alles zunächst noch recht harmlos an. Gegen 22.15 Uhr rief der 28-Jährige bei der Feuerwehr an und erklärte, bei einem Streit verletzt worden zu sein. Ein Rettungswagenteam machte sich daraufhin sofort auf den Weg Richtung Bebelstraße. Der vermeintlich verletzte Mann wollte sich dann doch nicht helfen lassen. Er verlangte nach der Polizei.

Diese traf kurz danach ebenfalls an der Bebelstraße ein. Doch auch mit den Polizisten sprach der Mann lediglich durch die Wohnungstür. Als die Beamten durch die Tür plötzlich Geräusche wie von einem Brand hörten, alarmierten sie wiederum die Feuerwehr. Ein Löschzug rückte aus. Als er am Ort des Geschehens eintraf, stand die Wohnung in Flammen.

Während die Feuerwehr per Drehleiter den Brand bekämpfte, wurden die Nachbarwohnungen evakuiert. Für solche Fälle hat die Feuerwehr eigens einen alten Bus restauriert. Für die kurzfristig heimatlosen Familien gab es Decken und Getränke. Ein Glück, denn sie mussten die ganze Nacht im Bus verbringen.

Weiträumige Absperrung

Der 28-Jährige nutzte den ganzen Trubel, um vom Balkon seiner Wohnung auf das Flachdach des Hauses zu klettern, das mit fünf weiteren Häusern verbunden ist. Weil die Polizeibeamten überhaupt nicht einschätzen konnte, was der Mann vor hatte, ließen sie das Gelände weiträumig absperren. Die Feuerwehr baute zwei Sprungkissen auf. Der 28-Jährige tigerte derweil auf dem Dach umher. Die Polizei alarmierte schließlich das Spezialeinsatzkommando (SEK). Die Kräfte überwältigen den Mann gegen 5.15 Uhr. Eine halbe Stunde später durften die Menschen im Bus wieder in ihre Wohnungen zurück.

Die Brandermittler machten sich anschließend in der Wohnung an die Arbeit. Ihre Ergebnisse, die heute vorliegen sollen, werden klären, ob fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung vorliegt, ob die Aussagen des Mannes mit den Ergebnissen der Sachverständigen übereinstimmen. Der 28-Jährige wurde am Montag von Polizeibeamten vernommen. Warum er so ausrastete, ließ sich noch nicht klären.