Oberhausen. . Vorwürfe gegen Weiße Flotte: Rückfahrt um über drei Stunden verzögert.
Es sollte ein entspannter Ausflug für die Ortsgruppe des IG BCE werden, gemeinsam wollten sich die Osterfelder das Feuerwerk beim Ruhrorter Hafenfest anschauen. Doch die Rückfahrt mit einem Schiff der Weißen Flotte entpuppte sich zu einer regelrechten Tortur: Weil ein Sportboot in der Ruhrschleuse Duisburg gesunken war, konnte das Passagierschiff diese nicht passieren.
Erst mit über dreistündiger Verspätung – um halb fünf Uhr morgens – legte die Weiße Flotte am Kaisergarten an. Nun erheben einige der rund 100 Passagiere Vorwürfe gegen die Schifffahrtsgesellschaft.
Weder sei man über die Verzögerung richtig informiert worden, noch habe es bei den warmen Temperaturen kostenfrei etwas zu trinken gegeben, fasst Hans-Jürgen Claßen, Bildungsobmann der Osterfelder IC BCE-Gruppe, diese Klagen zusammen. „Es waren viele ältere Menschen an Bord, die mit dem Kopf auf den Tischen eingeschlafen sind. Da hat keiner einmal ein Kissen gereicht. Eine Angestellte war sogar richtig schnippisch.“
Selbst habe er den Schiffsführer gegen halb drei angesprochen, warum es nicht vorangehe. „Wir hätten Duisburg gegen Mitternacht verlassen sollen. Erst nach meiner Anfrage kam eine Durchsage, dass sich ein Sportboot quergestellt hatte und es deshalb nicht weitergeht.“
Gesunken war ein sechs Meter langes Schiff. Wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei berichtet, war es am Freitagabend zu einem Unfall in der Ruhrschleuse gekommen. Weil ein Bootsführer sich wohl falsch verhalten hatte, stand das Sportboot mit dem Bug nach oben senkrecht im Wasser. Verletzt wurde niemand.
Schleuse gesperrt
Das Problem: Eine zweite Schleuse, über die die Weiße Flotte hätte ausweichen können, war wegen regulärer Arbeiten gesperrt und die Anlegestellen am Ruhrorter Hafen waren belegt.
„Wir können ja nicht an der Spundwand anlegen“, verteidigt Flottensprecher Aleksander Farkas die Warterei. Allerdings habe die Schiffsbesatzung durchaus Durchsagen gemacht. Es habe auch Freigetränke gegeben – auf Nachfrage der Gäste.
Farkas wirft dem Schifffahrtsamt nicht nur vor, die Meidericher Schleuse gerade am Abend des Hafenfests gesperrt zu haben, sondern richtet sich auch gegen die Wasserschutzpolizei: „Wir hatten selbst keine ausreichenden Informationen.“
Flotte: Wussten selbst nichts
Um halb zwei habe es geheißen, man könne nun in die Schleuse, erst gegen zwei Uhr soll das Schiff diese dann passiert haben. „Es geht auch nicht, dass man uns dann nicht weiter informiert.“
Man überlege nun, diese Sonderfahrten zum Hafenfest einzustellen. „Vier Mal gab es Probleme, weil Schleusen geschlossen waren.“ Sollten Passagiere nun Regressanforderung stellen, werde er diese ans Schifffahrtsamt weiterleiten. Eine Entschädigung wolle man nicht, sagt dagegen Klaßen. „Ich will, dass die Kapitäne ihre Passagiere künftig besser aufklären.“