Oberhausen. . Eine Seniorin aus Oberhausen wollte am Schadstoffmobil in der Oberhausener Fußgängerzone ein altes Glas mit einer Flüssigkeit entsorgen. Dabei handelte es sich vermutlich um hochexplosives Nitroglycerin. Experten des Landeskriminalamtes sprengten das “Gefahrgutglas“ am Freitagabend auf einem Brachgelände.

Polizei und Feuerwehr wurden am Freitagnachmittag gegen 14.30 Uhr zu einem Gefahrguteinsatz in die Oberhausener Fußgängerzone gerufen. Dort mussten sie den Bereich um das in Höhe des Cafés Extrablatt geparkte Schadstoffmobil der Wirtschaftsbetriebe (WBO) absperren. Dort war am frühen Freitagnachmittag eine 78-jährige Oberhausenerin aufgetaucht, die drei Senf- oder Marmeladenglas fachgerecht entsorgt wissen wollte. Eigentlich ein alltägliches Geschäft für die Fachleute der Entsorgungsbetriebe - wenn auf einem der Gläser nicht gestanden hätte, dass es sich um hochexplosives Nitroglycerin handeln sollte.

Das Schadstoffmobil der Oberhausener Wirtschaftsbetriebe (WBO).
Das Schadstoffmobil der Oberhausener Wirtschaftsbetriebe (WBO). © NRZ

Daraufhin machten sich Polizei und Feuerwehr auf den Weg und sperrten die Marktstraße zwischen Paul-Reusch- und Goebenstraße ab. Die Leitsstelle der Feuerwehr bat das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem des Verbandes der chemischen Industrie (TUIS) um Hilfe. Zwei anschließend durch einen Feuerwehrmann unter Atemschutz vorgenommene Schnelltests konnten zumindest das Vorhandensein von Nitroglycerin nicht ausschließen. Die etwa 20 Milliliter wurden nach den Tests mit einem Ölbindemittel aufgenommen und im Glas belassen.

Gegen 16.30 Uhr trafen die alarmierten Experten des Landeskriminalamtes (LKA) an der Marktstraße ein. Sie untersuchten das Glas mit Hilfe von Lasertechnik. Die durch das Ölbindemittel aufgenommene Substanz aber konnte die Messtechnik nicht erfassen, weshalb die Einsatzleitung aus Sicherheitsgründen davon ausging, dass es tatsächlich um Nitroglycerin handelt.

Zwei der drei Gläser - das mit dem vermeintlichen Nitroglycerin und eines mit einer weiteren brennbaren bzw. explosionsgefährlichen Flüssigkeit - packte das LKA-Team in eine sogenannte „Bombenkugel“. Darin brachten sie es zu einer Industriebrache an der Osterfelder Straße. Dort wurden die Gläser am frühen Freitagabend gesprengt. Im dritten Glas der Seniorin war übrigens Alkohol. Den konnten die Mitarbeiter des Schadstoffmobils entsorgen.