Oberhausen.

Sebastian Dey ist ein echter „Oberhausener Jung’“. Als Stammgast im Gdanska kennt man ihn und sein Talent als Sänger bereits seit Jahren. Nun beweist er sein musikalisches Können auf der großen Bühne – bei der ProSieben Casting-Show „Unser Star für Baku“.

Dank der Unterstützung seiner Fans hat es der 32-jährige Altenpfleger bereits unter die besten Acht geschafft. Heute geht es erneut ums Weiterkommen. WAZ-Mitarbeiterin Melanie Meyer sprach mit ihm zwischen den Proben.

Herr Dey, kommen Sie bei Ihrem wöchentlichen Auftritts-Stress überhaupt noch zur Ruhe, oder haben Zeit mal im Gdanska vorbei zu schauen?

Sebastian Dey: Ja, ich hatte ein sehr schönes Wochenende und habe Zeit mit meinem Sohn Moritz verbracht. Am Sonntag waren wir ganz entspannt im Gdanska, haben eine Suppe gegessen. Das ist ja wie mein Wohnzimmer.

Ihre Auftritte bei „Unser Star für Baku“ werden von vielen Anrufen begleitet – gerade aus Oberhausen. Wie ist das, wenn man merkt, da steht eine halbe Stadt hinter einem?

Dey: Das ist ein total schönes Gefühl. Auch weil ich dadurch wieder in Kontakt mit alten Kumpels komme. Ich mag Oberhausen sehr, die Stadt hat mich total geprägt und ich freue mich sehr darüber, hier soviel Unterstützung zu bekommen.

Wie wäre es denn mal mit einem Live-Gruß an die Oberhausener Fans?

Dey: Ja, das habe ich mir schon sooft gedacht. Aber bisher hat mir meine Aufregung immer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vielleicht klappt es dieses Mal.

Ist die Nervosität trotz Ihrer langjährigen Bühnenerfahrung immer noch da?

Dey: Die Shows kann man einfach nicht mit einem normalen Auftritt vergleichen. Immerhin bin ich Gast im Wohnzimmer von Millionen Zuschauern. Da muss man schon aufpassen, dass man nicht vor Angst zerfließt (lacht). Bei mir zeigt sich die Nervosität daran, dass ich keinen Appetit habe und ständig hin- und herlaufe.

Wie kommen Sie mit dem Erfolg und dem öffentlichen Interesse zurecht?

Dey: Für mich ist das alles ein riesiger Spaß. Unter den besten Acht zu sein, hätte ich mir vielleicht träumen lassen. Alles, was noch kommt, ist das Sahnehäubchen oben drauf.

Welche Reaktionen bekommen Sie eigentlich von Ihrer Arbeitsstelle?

Dey: Ich bin ja Altenpfleger und bin meinen Kollegen so dankbar dafür, dass sie mir das hier ermöglichen, indem sie mit mir Schichten tauschen. Neulich habe ich auch von einer Bewohnerin, einer älteren Dame, eine tolle Rückmeldung bekommen. Sie sagte: „Herr Dey, ich habe gehört, man kann Ihnen gratulieren, Sie sind bei einer Fernsehsendung weitergekommen.“

Eigene Songs bei Casting-Shows zu singen birgt immer ein gewisses Risiko: Die Zuschauer kennen den Song nicht. Trotzdem haben Sie in der vergangen Show Ihren eigenen Titel „Amnesie“ einem bekannten Song vorgezogen. Warum?

Dey: Meine Grundüberlegung war: Wann hat man schon einmal die Chance, seinen eigenen Song im Fernsehen zu spielen? Wie das Gdanska es lokalen Künstlern ermöglicht, ihre Songs zu spielen, gibt einem „Unser Star für Baku“ eine tolle Plattform, um das vor einem Millionenpublikum zu tun. Es hat mich sehr gefreut, dass meine Idee positiv aufgenommen wurde.

Es war natürlich auch total toll, dass die „Heavy-Tones“ – absolute Obermusiker – sich die Mühe gemacht haben, meinen Song zu proben. Auch Stefan Raab und Thomas D. – beide Musikgenies – geben in den Proben immer wieder Tipps. Das ist total crazy.

Können die Fans heute Abend wieder mit einem eigenen Song rechnen?

Dey: Das darf ich natürlich nicht verraten, das bleibt eine Überraschung.

Wird denn der Hut dabei sein?

Dey: Ganz bestimmt. Den trage ich schon länger, auch wenn ich mit meiner Band aufgetreten bin. Der ist von meinem Opa. Das ist wie mit alten Gebäuden – da ist viel Leben drin. Und dieser Hut erfüllt mich mit Leben.

Hoffentlich können Sie das auf der Bühne zeigen. Viel Spaß für heute Abend.

Dey: Danke. Genießen Sie das schöne Wetter und trinken Sie einen Cafè Latte auf der Elsässer Straße für mich.