Oberhausen.

„Ach Mensch, du bist ja auch wieder da!“ war häufig zu hören - gefolgt von herzlichem Lachen, Umarmungen und gemeinsamem Schwelgen in Erinnerungen. Bei Kaffee und Kuchen fand in der Luise-Albertz-Halle das alljährliche Treffen des Vereins der Ehemaligen der Alt-Oberhausener Gymnasien e.V. statt, das immer am zweiten Samstag im Januar für ein freudiges Wiedersehen unter alten Schulkameraden sorgt.

Alljährlich ein Klassentreffen

Der Verein unter Leitung der Vorstandsvorsitzenden Gisela Oberland besteht seit 1958 und hat es sich seitdem zur Aufgabe bemacht, den Ehemaligen des Heinrich-Heine-, des Elsa-Brändström-, des Bertha-von-Suttner- und des ehemaligen Novalis-Gymnasiums (seit 1987 Gesamtschule Alt-Oberhausen) ein großes Klassentreffen zu organisieren.

Nicht nur klönen und Klassenbücher gucken standen dabei jedoch auf dem Programm. Den offiziellen Teil der Veranstaltung leiteten die „Röhrenwerke Oberhausen“, das junge Blasorchester des Elsa-Brändström-Gymnasiums, ein, das sich danach über eine Spende zur Anschaffung neuer Noten freuen durfte.

Höhepunkt des Nachmittages war die Ehrung der Abitur-Jubilare. Insgesamt 88 Anwesende bekamen vom Vereinsvorstand eine Gratulation zu 25, 30, 40, 50 oder gar 60 Jahren Abitur.

Echte Gemeinschaft

Die ehemaligen Schülerinnen des städtischen Mädchengymnasiums mit Frauenoberschule, des heutigen Elsa-Brändström-Gymnasiums, gehörten dabei als 60er-Jubilare zu den Ältesten vor Ort. Wenn es um Klassentreffen geht, sind sie das Paradebeispiel: Seit dem Abschluss 1952 haben sich die Frauen jedes Jahr, auch unabhängig vom Verein, getroffen. „Zuerst immer am Hauptbahnhof, denn in den Semesterferien kamen wir ja alle mit der Bahn nach Hause“, erinnert sich Annemarie Volbracht. „Dann trafen wir uns bei unserer Klassensprecherin und ab 1970 gingen die Besuche reihum.“ Ein Klassenbuch dokumentiert die Treffen, gemeinsame Ausflüge, wie ein Wochenende am Bodensee, sind auf Fotos festgehalten.

Eine Klassengemeinschaft, wie es sie heute in Abiturjahrgängen von 100 bis 150 Schülern wohl kaum noch geben wird. Doch nicht nur in dieser Hinsicht hat sich einiges geändert. Hannelore Schulz (79) berichtet von ihrer Schulzeit: „Nach dem Krieg hatten wir ja keine Bücher und mussten alles mitschreiben - ganz anders als heute.“ Auch ihr Abiturzeugnis ist handgeschrieben und von allen Lehrern persönlich unterzeichnet. „Das ist ein schönes Andenken.“ Unvorstellbar wäre heute auch die Abiturfeier von damals: „Jeder brachte etwas zu essen mit und wir spielten zwei Theaterszenen, eine lateinisch und eine auf französisch, vor.“

Erlebnisse, an die sich die Frauen auch im nächsten Jahr wieder gern erinnern werden.