Oberhausener Havensteinstraße - Gerade repariert, schon kaputt
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Oberhausen. .
Wenn eine Stadt so arm ist wie Oberhausen und seit Jahren von der Düsseldorfer Kommunalaufsicht gegängelt wird, dann hat das manchmal äußerst unwirtschaftliche Folgen. Geldverschwendung pur erleben Anwohner und Autofahrer auf der wichtigen Verbindung Havensteinstraße.
Nur drei Jahre, nachdem die Havensteinstraße erneuert wurde, ist die Fahrbahndecke schon wieder von Schlaglöchern und Rissen übersät. Nun muss sie schon wieder saniert werden. Geplant ist die Renovierung im Frühjahr 2012.
Die Havensteinstraße gehört mit der Wörthstraße zu den wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen im City-Kern.
Naturstein kam als Überraschung
Im Herbst 2008 wurde die Fahrbahndecke dort erneuert. Den damaligen Neubau der Stadtsparkasse Oberhausen an der Wörthstraße hatte die Stadtverwaltung zum Anlass genommen, den Bereich für rund 550.000 Euro rundherum zu überplanen. Die Havensteinstraße sollte neue Markierungen bekommen.
An den Stellen, an denen die Fahrbahn aber bereits stark beschädigt war, fräste die beauftrage Firma gleich die obere Deckschicht mit ab, um diese zu erneuern. Darunter trafen die Fachleute nun überraschend auf Natursteinpflaster. „Wie bei vielen alten Straßen in Oberhausen war nicht vorher abzusehen, was unter der Deckschicht verarbeitet wurde“, gibt ein Sprecher aus dem Bereich Tiefbau an. Untersuchungen im Vorfeld seien nicht möglich gewesen.
Die Gelder fehlten
Nun hätte der Naturstein eigentlich damals schon ersetzt werden müssen - mit einem Bitumen-Gemisch. Denn dieses Stein-Pflaster ist sehr starr und passt nicht zur Bitumendecke, die bereits auf der Oberfläche der Fahrbahn verarbeitet wurde.
Bitumen ist flexibler als das Steinpflaster. Ersteres passt sich besser an Witterungsbedingungen an. Verschiebt sich das Natursteinpflaster, entstehen in ihm Risse, Wasser kann eindringen, das im Winter gefriert. Auf der Fahrbahn entstehen Löcher.
Schlagloch-Sammlung
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„Die Straße hätte komplett ausgebaut werden müssen, dafür fehlten aber die Gelder“, heißt es nun von der Verwaltung. Pro Quadratmeter wären die Kosten um das Achtfache gestiegen. Deshalb wurde der Naturstein nur nachverdichtet und profiliert, bevor dann eine neue Bitumen-Decke aufgetragen wurde.
Schäden sind wieder da
Es kam wie jeder verständige Handwerker voraussehen konnte: Heute, nach nur drei Jahren, sind die gleichen Schäden wieder da.
Nun will die Stadt wahrscheinlich im Frühjahr eine halbstarre Deckschicht auf die Fahrbahn auftragen, die besser zum Naturstein passt. Auch das ist ein Kompromiss zum eigentlich notwendigen Ausbau der Straße. „Das ist immer noch zu teuer.“
Den Schaden geltend machen, kann die Stadt bei dem damaligen Straßenbau-Unternehmen nicht: Denn, es handelt sich schließlich nicht um einen Mangel in der Bauausführung.
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