Oberhausen. Schon wieder standen in Oberhausen Fitness-Studio-Kunden abrupt vor verschlossener Tür: Die CC Sportwelt am Eisenhammer ist dicht. Im August schloss spontan „Go First“ am Centro. Während hier ein Insolvenzantrag läuft, tobt am Eisenhammer ein heftiger Streit zwischen Vermieter und Mieter.

Wer in der Stadt seinen Körper in einem Fitness-Studio in Form bringen möchte, der benötigt ein starkes Nervenkostüm: Seit Montag ist auch die „CC Sportwelt“ geschlossen. Im August musste bereits das Studio „Go First“ am Centro dicht machen.

Zwar hatten sich Gerüchte über ein drohendes Ende des Studios am Eisenhammer bereits seit einigen Monaten gehalten, doch waren diese von der Studioleitung stets hartnäckig dementiert worden. Am Montag ist dann doch Schluss mit lustig. Ein Zettel am Eingang gibt Aufschluss: Die CC Sportwelt ist mit sofortiger Wirkung geschlossen.

Fassungslos stehen einige Kunden vor den Türen. „Das glaube ich wirklich nicht. Das erlebe ich jetzt schon zum dritten Mal!“ Ein Kunde lässt genervt seine Trainingstasche fallen. Im August stand er am Centro bei „Go First“ vor verschlossenen Türen. Zuvor, am gleichen Ort, auch bei „Elixia“. „Nun habe ich geglaubt, hier wird alles besser - und Pustekuchen!“

Eine angespannte Situation

Während an der Neuen Mitte ein Insolvenzantrag den Trainingsbetrieb jäh beendete, tobt am Eisenhammer hinter den Kulissen ein heftiger Streit zwischen Vermieter und Mieter. So machten zunächst Gerüchte über Mietrückstände und eine daraus resultierenden Kündigung des Mieters Joachim Herden die Runde. Dieser wiederum gab an, die Miete wegen baulicher Mängel gemindert zu haben. Von dieser Darstellung wusste die Bangel Plaßmeier GbR als Vermieter im Herbst aber nichts, sprach zugleich von „einer angespannten Situation“.

Das Ende des Studiobetriebes kam nun sehr plötzlich: Ein von Joachim Herden beauftragter Sachverständiger (Gutachten liegt der Redaktion vor) hatte die sofortige Schließung des Studios samt angeschlossenem Kinderspielplatz und Restaurant empfohlen. Im Bericht ist von durchsickernder Nässe, Schimmelbefall bis hin zur Störung der Elektrik die Rede. Wörtlich heißt es: „Wassereinfall in den Lampen gefährdet Leben.“

Das Gutachten wurde am Freitag verfasst, am Sonntag endete um 21 Uhr der Trainingsbetrieb. Die Studioleitung bedauert den Schritt, sieht ihn aber als alternativlos. Derzeit suche man eine Immobilie. Diese soll sich wieder in Oberhausen befinden.

Beiträge nicht per Vorkasse kassiert

Folgen für die Kunden: Ihre Verträge enden automatisch. Nach Angaben von betroffenen Sportlern wurde der Dezember aber noch voll berechnet. Anders als bei „Go First“ wurden die Beträge jedoch nicht per Vorkasse kassiert, sondern monatlich abgebucht.

Bereits am Montag sind auf der Trainingsfläche viele Großgeräte verschwunden. Der Kardiobereich ist nur noch bruchstückhaft vorhanden. Immer wieder rütteln verdutzte Freizeitsportler an der Tür, lesen die Nachricht der Studioleitung. „Von Mängeln haben wir nichts gesehen“, sagt etwa Werner Staug. „Aber wir konnten ja auch nicht hinter die Wände gucken.“