Oberhausen. Ein halbes Jahr lang tyrannisierte “Herr C.“ die Anwohner von Beck- und Emsstraße. Die Bewohner verfassten einen Beschwerdebrief an Polizei und Stadt. Doch die Polizei teilte mit, keine Handhabe gegen den Mann zu haben. Nach mehreren Gewaltausbrüchen soll “Herr C.“ nun in der Psychiatrie sein.

Die Anwohner von Beck- und Emsstraße können anscheinend zunächst aufatmen. „Herr C.“, erklärte am Montag ein Stadtsprecher, „soll sich zurzeit in der Psychiatrie befinden. Herr C. hatte die Leute - wie sie es selbst schildern - sechs Monate lang tyrannisiert. In dieser Zeit soll er auf einer Rasenfläche der Gewo vor dem Haus Emsstraße 21 übernachtet haben, ohne jedoch obdachlos zu sein.

Der Mann soll gegenüber Anwohnern des öfteren aggressiv geworden sein und sie bedroht haben. Am 3. August habe er dann einen Pizzalieferanten zunächst verbal und schließlich auch körperlich angegriffen. Der Pizzabote sei schwer verletzt worden. Ein ähnliches Schicksal habe ein Rentner erlitten, der von Herrn C. zusammengeschlagen worden sei. Auch der 75-Jährige musste sich in ärztliche Behandlung begeben.

Das Fass zum überlaufen gebracht

Doch damit nicht genug. Die Anwohner beklagen, dass Herr C. an Hepatitis C leide und verweisen auf die Ansteckungsmöglichkeiten. Herr C. sei permanent betrunken. Habe immer alkoholische Getränke vor sich stehen, an die auch mal kleine Kinder gehen könnten. Außerdem ritze der Mann sich an den Armen blutig, während in seiner Umgebung Kinder spielten.

All das brachte das Fass schließlich zum Überlaufen. Die Anwohner schickten Beschwerdebriefe samt Unterschriftenliste an Polizei sowie an das Ordnungs- und Gesundheitsamt der Stadt. „Hiermit möchten wir, die Anwohner der Beck- und Emsstraße, uns in aller Form über den oben genannten Herrn C. beschweren“, heißt es in dem Schreiben. Und: „Aus unserer Sicht ist es eine Frage der Zeit, wann es ein nächstes Opfer geben wird.“

Vorerst Ruhe

Drei Anzeigen liegen gegen Herrn C. bereits vor, wie die Polizei bestätigte. „Der Mann ist als Alkoholiker bekannt“, erklärte Polizeisprecher Ralf Henkemeyer. Polizeibeamte hätten ihn nach seinen Ausrastern immer wieder in Gewahrsam genommen. Mehr hätten sie nicht tun können. „Wenn er seinen Rausch ausgeschlafen hat, darf er wieder gehen“, sagte Henkemeyer. Und so lange er lediglich sein Bier draußen trinke, hätten sie als Polizei keine Handhabe einzugreifen.

Wie lange Herr C., der einen Betreuer haben soll, sich nun in der Psychiatrie aufhalten wird, ist unklar. So lange jedenfalls dürften die Anwohner Ruhe haben.