Oberhausen/Duisburg. Sprengmeister Peter Giesecke hat die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe in Oberhausen-Buschhausen entschärft. Um 11.30 Uhr gab der Kampfmittelräumdienst Entwarnung. Auf der A 42 rollt der Verkehr wieder. Kurzfristig gab es zwei Kilometer Stau. Auch für Duisburg sind alle Einschränkungen aufgehoben.
Bei den Arbeiten an einer Grubenwasserleitung in der Nähe der Autobahn 42 in Oberhausen war vorigen Mittwoch eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe gefunden worden, die der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf heute ab 11 Uhr entschärft. Um 11.30 Uhr gab die Einsatzleitung in Buschhausen Entwarnung. Für Sprengmeister Peter Giesecke aus Oberhausen war die Arbeit in der Heimat nach Informationen der Stadt Oberhausen ein Routineeinsatz ohne besondere Vorkommnisse.
Autobahn 42 war fast 45 Minuten gesperrt
Von 11 Uhr bis 11.40 Uhr war die Autobahn A 42 zwischen dem Autobahnkreuz Oberhausen-West und der Abfahrt OB-Zentrum in beiden Richtungen komplett gesperrt, der überörtliche Verkehr wurde über das Autobahnkreuz Oberhausen umgeleitet. In beiden Richtungen kam es zu Stau von etwa zwei Kilometern Länge, der sich aber schon kurz darauf wieder auflöste.
Auch die Buschhausener Straße wurde im Bereich zwischen der Max-Eyth-Straße und der Duisburger Straße komplett dichtgemacht. An der Entschärfung des Blindgängers und den Sicherheitsmaßnahmen waren etwa 30 Personen beteiligt. Neben Polizei und Feuerwehr waren Wasserschutzpolizei und Autobahnpolizei im Einsatz.
Wie viele Blindgänger es noch gibt, weiß niemand
Wie viele Blindgänger sich an Rhein und Ruhr noch in der Erde befinden, weiß niemand. Ralf Terlau von Stadt Oberhausen glaubt, dass "es den Kampfmittelräumdienst wohl noch 30 Jahre geben wird." Sprengmeister Giesecke habe daher einen "krisensicheren Job". Noch immer könne nicht abgeschätzt werden, wie viele Bomben im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden und wie viele Blindgänger noch in der Erde schlummern. Entdeckt würden diese immer wieder bei Baumaßnahmen oder Luftaufnahmen.
"Dieses Mal hatten wir Glück, dass die Fundstelle so ruhig und abgelegen war", gibt Terlau zu bedenken. In Oberhausen wurde auch in einem Vorgarten schon einmal ein Blindgänger entdeckt. "Da kann man dann nur von Glück sprechen, dass keiner versucht hat, einen Swimming Pool auszuheben."
Bombe in Oberhausen entschärft
Etwa 1000 Personen mussten ihre Wohnungen verlassen
Etwa 1000 Anwohner mussten ihre Wohnungen am Freitagmorgen für die Zeit der Entschärfung verlassen. Betroffen waren auch die Betriebe im Gewerbegebiet Buschhausen, in denen sich keine Personen mehr aufhalten durften. Menschen und Firmen in einem Radius von bis zu 1000 Metern von der Fundstelle waren ebenfalls durch Handzettel informiert worden. In dieser Sicherheitszone durfte sich niemand im Freien aufhalten. Betroffen waren auch die Müllverbrennungsanlage der GMVA und der Recyclinghof an der Buschhausener Straße sowie der Westfriedhof.
Im Duisburger Norden – der Stadtteil Neumühl lag in der Sicherheitszone – waren von den Behörden allerdings offenbar nicht alle Anwohner über den Einsatz in Oberhausen informiert worden. Das zumindest kritisierte Nutzer @textaufgabe beim Microblogging-Dienst Twitter. Die Folge: Seine Mutter habe mit Tiefkühl-Einkäufen vor der Sicherheitszone ausharren müssen. Die 57-Jährige habe von der Stadtverwaltung keinen Infobrief erhalten. Keinen aus Oberhausen und keinen aus Duisburg.