Oberhausen.. Die Oberhausener Zentralbücherei ist ab kommender Woche sechs Tage offen. Mit 43 Stunden pro Woche stehe man jetzt gut da, sagt der Leiter.

Am Samstag kehrt das Sams zurück, wenn am Sonntag die Sonne scheint, am Montag Herr Mon kommt, am Dienstag Dienst ist und am Mittwoch die Mitte der Woche. Was für Paul Maars Geschichten von Herrn Taschenbier und dem Sams gilt, war bislang auf die Stadtbibliothek übertragbar: Viel mehr als Mitte der Woche war am Mittwoch nicht, jedenfalls kein Öffnungstag. Das ändert sich ab kommender Woche, dann dürfen Bücherwürmer am Mittwoch, wie an allen anderen Werktagen, von 11 bis 19 Uhr zugreifen.

Im Vergleich mit anderen „im oberen Drittel“

Dieser von vielen Nutzern geforderte Lückenschluss „sollte eben nicht irgendwann erfolgen, sondern zügig“, so Bibliotheksleiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra. Mit den nunmehr 43 Öffnungsstunden pro Woche bewege man sich im Vergleich mit den Bibliotheken anderer Großstädte in Nordrhein-Westfalen im oberen Drittel. Vor dem Umbau stand die Oberhausener Bibliothek ihren Kunden zuletzt nur noch 31 Stunden pro Woche zur Verfügung – kein angemessenes Angebot in einer Stadt mit Oberhausens Einwohnerzahl, wie auch die Verantwortlichen fanden.

Die neue Mittwochsöffnung stemme man mittels personeller Verschiebungen, so Bibliotheksleiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra, so täten etwa Kollegen aus der schulbibliothekarischen Arbeitsstelle verstärkt Dienst in der Zentrale.

Auf Dauer dürfte sich die Personalsituation im Bert-Brecht-Haus aber ohnehin etwas entspannen: Die Düsseldorfer Bezirksregierung hat die Besetzung derzeit vakanter Stellen genehmigt, die Ausschreibungen für die Leitung der Kinderbibliothek sowie für zwei weitere volle und eine halbe Stelle laufen. Insgesamt 33 Frauen und Männer würden dann in der Hauptstelle der Bücherei arbeiten. „Ich hoffe, dass wir Anfang des Jahres komplett sind“, so Kluge-Jindra. „Es ist eine absolut erfreuliche Nachricht, dass die Bezirksregierung zugestimmt hat.“

Die neu gestaltete Oberhausener Stadtbibliothek stößt bei Fachleuten nah und fern offenbar auf großes Interesse. Leiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra führt dieser Tage immer wieder Kollegen aus Nachbarstädten durch die Räume, zudem sei die umgebaute Bücherei gefragt als Schauplatz für Fachkonferenzen. So werde sich dort demnächst der Arbeitskreis Direktoren der Großstadtbibliotheken treffen, auch für die „Regionale Bibliothekskonferenz“ ist das Bert-Brecht-Haus Tagungsort. Kommendes Jahr im September wollen Vertreter aller Großstadtbibliotheken Deutschlands hier zusammenkommen. „Das sind Auszeichnungen“, so Kluge-Jindra.