Oberhausen. . Seit Mai wird an der Autobahn 516 eine neue Lärmschutzwand errichtet. Bereits vor der Fertigstellung wurde ein Teilstück nahe der Dorstener Straße in Oberhausen-Sterkrade jetzt von unbekannten Sprayern rücksichtslos beschmiert.
Sie ist noch nicht einmal vollständig errichtet und schon sind Teile der neuen rund 2,2 Millionen Euro teuren Lärmschutzwand an der A 516 rücksichtslos beschmiert worden.
Nicht nur Anwohner und Autofahrer schimpfen über die großflächige Beschmutzung, auch die Bauarbeiter sind erbost: „Da rackert man sich hier wochenlang ab und so wird es einem gedankt.“
Seit Mai errichten Mitarbeiter der Firma Schäfer-Bauten im Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau NRW – kurz „Straßen NRW“ – eine neue Lärmschutzwand an der Autobahn 516. Auf einem rund 1,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Sterkrade und der Postwegschule (Höhe Feldhofstraße) sind zuvor Teile eines in die Jahre gekommenen Schutzwalls abgerissen worden.
Bäume an den Seitenstreifen wurden zudem abgeholzt, um Platz zu schaffen. „Die alten Wände waren zu niedrig und über 30 Jahre alt, sie waren für das Lärmaufkommen an der Autobahn nicht mehr ausreichend“, sagt Thomas Krumschmidt, Projektleiter der Abteilung Bau bei „Straßen NRW“.
Auftragnehmer muss Schmierereien beseitigen
Über 2,2 Millionen Euro kostet es, den neuen Schutzwall zu errichten. Rund 7,5 Meter ragt diese Mauer nun in die Höhe und ist damit 2,5 Meter höher als die alte - den Unterschied macht eine Glasleiste, die eine Schicht Schall absorbierenden Betons abschließt. Fixiert wird die Wand wiederum von einem massiven Betonunterbau.
Nahe der Dorstener Straße in Sterkrade haben unbekannte Sprayer nun einen Teil dieses Unterbaus sowie einige der neuen Glaselemente beschmiert – sauber machen muss sie die Firma Schäfer-Bauten. Teurer werde die komplette Maßnahme dadurch aber nicht, versichert Krumschmidt. „Bis zur Abnahme ist der Auftragnehmer dazu verpflichtet, für Schäden durch Vandalismus aufzukommen.“
Er ergänzt: „Wir können von Glück reden, dass nicht der Lärm schluckende Beton beschmiert worden ist. Der wäre nämlich nicht so leicht zu reinigen gewesen.“ Denn dieser Beton hat viele Poren, die Reinigung mit dem Hochdruckgerät würde ihn zerstören – damit wäre wochenlange Arbeit schlichtweg vergebens.
Arbeiten bis zum Schulanfang beendet
Wege, die neuen Lärmschutzwände dauerhaft Graffiti-frei zu halten, sieht Krumschmidt nicht. Zwar gibt es auf dem Markt einen farbabweisenden Lack, den man auf die Wände auftragen kann – er soll sich allerdings wieder leicht abwaschen lassen. Die abschreckende Wirkung sei deshalb fragwürdig. Zudem sei der Lack sehr teuer. „Wir sprechen hier von rund 120 Euro pro Quadratmeter, die zusätzlich berechnet werden müssten“, sagt Projektgruppenleiter Krumschmidt. Das würde in diesem Fall gleich mehrere Hunderttausend Euro zusätzlich kosten.
Weil die Entfernung von Graffiti grundsätzlich sehr teuer ist, entfernt der Landesbetrieb in der Regel nur Sprüche oder Bilder, die obszön sind oder rechtsradikales Gedankengut verbreiten.
Die Arbeiten an der neuen Lärmschutzwand in Sterkrade sollen bis November abgeschlossen sein. Früher wird allerdings der Teil des Schutzwalls fertig, der vor der Postwegschule errichtet wird: Bis zum Schulanfang, also am Ende der kommenden Woche, werden die Arbeiten dort nach Angaben von „Straßen NRW“ beendet sein.