Oberhausen.

„Komasaufen“ und jugendliche „Alkoholleichen“ sollen in unserer Stadt kein Thema sein. Darum gibt es seit fünf Jahren Jugendschutzkontrollen, die sich mit dem Alkoholkonsum Minderjähriger befassen – auch dieses Wochenende bei „Olgas Rock“.

„Wir wollen keine Hatz auf Jugendliche. Es geht uns um ihren Schutz“, will Barney Hanenberg, Mitarbeiter des Jugendamtes und dort zuständig für den Jugendschutz, die Motive hinter den Kontrollen richtig verstanden wissen.

Intuition ist wichtig

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Neben Diskotheken und Geschäften, die Alkohol verkaufen, sind gerade Festivals, wie das am Freitag und Samstag stattgefundene Olgas Rock, ein Einsatzgebiet für Hanenberg und Co.. „Diese Örtlichkeiten und Veranstaltungen sollen möglichst gut kontrolliert werden, damit für Jugendliche überhaupt keine Möglichkeit besteht, Alkohol zu erhalten.“ Bei der zwölften Auflage des Festivals sind, genau wie im Vorjahr, acht Personen von Polizei, Jugend- und Ordnungsamt im Auftrag des Jugendschutzes unterwegs. „In den letzten vier Jahren ist Olgas Rock so groß geworden, dass Jugendschutzkontrollen nötig sind.“

Bei den Kontrollen selbst komme es auch auf Intuition an: „Man entwickelt einen Blick. Das merkt man fast immer am Verhalten, ob jemand zu jung für Alkohol ist.“ Sollte bei einer Kontrolle jemand auffällig werden, führt kein Weg an einem Gespräch und der Mitteilung an die Eltern vorbei.

25 junge Alkohol-Konsumenten

„Wir sagen den Jugendlichen, dass wir sie nicht sanktionieren wollen. Aber wir müssen auch immer nachfragen, woher der Alkohol kommt.“ Schließlich bedeutet eine Weitergabe von Alkohol an Jugendliche eine Ordnungswidrigkeit, die eine Anzeige nach sich zieht.

Die Bilanz nach zwei Tagen Festival auf dem Olga-Gelände ist letztlich positiv: „Am Freitag haben wir 15 Minderjährige angetroffen, die Alkohol konsumierten, am Samstag noch einmal zehn. Bei dem Besucheraufkommen kann man damit zufrieden sein.“

"Tendenz rückläufig"

Insgesamt sieht Hanenberg die Entwicklung im Bereich Alkoholkonsum Jugendlicher in Oberhausen positiv. „Die Tendenz ist rückläufig.“ Auch wenn die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit oft eine andere sei, so Hanenberg: Immer wieder würden Gruppen von noch jugendlichen Alkoholisierten gemeldet, die sich im Nachhinein als Erwachsene herausstellten: „Wenn über 18-Jährige Alkohol trinken, ist das deren Sache. Als Volljähriger ist man für sich selbst verantwortlich.“