Oberhausen. Das 18 Mann starke Entwickler-Team Funatics aus Oberhausen setzt mehr und mehr auf den Online-Bereich. Im Gegensatz zu herkömmlichen, in Boxen verkauften Spielen werfen Browser-Games dauerhaft Gewinn ab.

Bunt, kuschelig, verspielt – für so manchen Spiele-Fan mag das „Entwicklungsstudio“ der Firma Funatics anmuten wie ein Paradies. Große Leinwanddrucke mit Szenen aus hauseigenen Spielen schmücken die Wände, aus einer Ecke grüßt eine lebensgroße Lara Croft, aus der anderen lugt Mickey Mouse hervor.

„Aber hier ist nun alles ein bisschen eng geworden“, meint Thomas Friedmann, einer der drei Geschäftsführer des Computerspiel-Entwicklers Funatics. Man wolle sich vergrößern, für Ende September ist der Umzug aus dem TZU in ein größeres Heim geplant. Das liegt gleich auf der anderen Straßenseite. „Wir wollten in dieser Lage bleiben, die Atmosphäre hier gefällt uns gut.“

„Siedler von Catan“ für den Computer

18 Mann stark ist das Team derzeit, drei Studenten unterstützen die Programmierer, Grafiker, Animatoren, Game Designer und Managementspezialisten. „Das gesamte Kern-Know-how ist hier vertreten“, so Friedmann stolz. Kommendes Jahr wolle man beginnen, auch selbst auszubilden.

Begonnen haben das Ganze drei Partner mit einem Startkapital von 50.000 D-Mark. Das war im Jahr 1998 in Mülheim. „Im Nachhinein kann man sagen, wir sind schon extrem blauäugig gestartet – da war viel Glück dabei.“ Doch es ging bergauf. Das erste eigene Spiel, die PC-Umsetzung des Brettspiels „Die Siedler von Catan“, gilt auch heute noch als Referenzprodukt. Schnell folgte das zweite Projekt, die „Cultures“-Reihe rund um die Abenteuer eines Wikingerstammes.

Elektronischer Sport zwischen Jubel und Innehalten

Der elektronische Sport trauert um einen der weltweit bekanntesten Counter-Strike-Spieler. Der 20-jährige Antonio D. verunglückte auf dem Rückweg vom Flughafen Frankfurt. Mitspieler und Liga reagierten geschockt. Eigentlich sollte Antonio D., der in den weltweiten Ligen des eSports mit dem Spielernamen „cyx“ bekannt wurde, mit seinem Team an den Intel Extreme Masters Global Challenge in Shanghai teilnehmen. Doch der 20-Jährige verpasste den Flug zum weltweit renommierten Turnier für professionelle Computerspieler. Auf der Rückfahrt kam es im Pkw nach einem Reifenschaden zum Unglück.
Der elektronische Sport trauert um einen der weltweit bekanntesten Counter-Strike-Spieler. Der 20-jährige Antonio D. verunglückte auf dem Rückweg vom Flughafen Frankfurt. Mitspieler und Liga reagierten geschockt. Eigentlich sollte Antonio D., der in den weltweiten Ligen des eSports mit dem Spielernamen „cyx“ bekannt wurde, mit seinem Team an den Intel Extreme Masters Global Challenge in Shanghai teilnehmen. Doch der 20-Jährige verpasste den Flug zum weltweit renommierten Turnier für professionelle Computerspieler. Auf der Rückfahrt kam es im Pkw nach einem Reifenschaden zum Unglück. © WAZ
100.000 Spieler hatten die Spielecontroler zum Glühen gebracht, doch nur 40 von ihnen konnten sich für die Pro-Evolution-Soccer-WM auf Mallorca qualifizieren. Der Titel ging nach Portugal - ein Bochumer schaffte es bis ins Halbfinale...
100.000 Spieler hatten die Spielecontroler zum Glühen gebracht, doch nur 40 von ihnen konnten sich für die Pro-Evolution-Soccer-WM auf Mallorca qualifizieren. Der Titel ging nach Portugal - ein Bochumer schaffte es bis ins Halbfinale... © Dirk Hein
Pro Evolution Soccer erfordert Konzentration. Doch manchmal ist die Bedienung der Steuereinheit eine Sache der puren Emotionen...
Pro Evolution Soccer erfordert Konzentration. Doch manchmal ist die Bedienung der Steuereinheit eine Sache der puren Emotionen... © Dirk Hein
Vielleicht hatten die Spieleentwickler von Konami deshalb beim Finale der Weltmeisterschaft der Fußball-Simulation in der mallorquinischen Stadt Porto Petro einen DJ engagiert, der bei den Gruppen- und Endrundenspielen lockere Beats zu den Klick-Duellen ergänzte...
Vielleicht hatten die Spieleentwickler von Konami deshalb beim Finale der Weltmeisterschaft der Fußball-Simulation in der mallorquinischen Stadt Porto Petro einen DJ engagiert, der bei den Gruppen- und Endrundenspielen lockere Beats zu den Klick-Duellen ergänzte... © Dirk Hein
Dabei war beim Spiel selbst von Chill-out wenig zu spüren. Immer wieder unterbrachen Jubel-Schreie die zeitgleich stattfindenden Spiele. Gerade das Team aus Frankreich zeigte sich gut bei Stimme. Tore auf der Playstation - Treffer mit der Kehle...
Dabei war beim Spiel selbst von Chill-out wenig zu spüren. Immer wieder unterbrachen Jubel-Schreie die zeitgleich stattfindenden Spiele. Gerade das Team aus Frankreich zeigte sich gut bei Stimme. Tore auf der Playstation - Treffer mit der Kehle... © Dirk Hein
40 Starter aus 23 Ländern ermittelten den besten Pro-Evolution-Spieler. Und die Ehre auf Mallorca dabei zu sein, konnte im Vorfeld jeder Wohnzimmerspieler erlangen. Zumindest theoretisch. Bei Städteturnieren konnten sich die Spieler für die nationalen Finals qualifizieren. Für Deutschland fuhren so die Champs Dennis Winkler und Sven Wehmeier mit...
40 Starter aus 23 Ländern ermittelten den besten Pro-Evolution-Spieler. Und die Ehre auf Mallorca dabei zu sein, konnte im Vorfeld jeder Wohnzimmerspieler erlangen. Zumindest theoretisch. Bei Städteturnieren konnten sich die Spieler für die nationalen Finals qualifizieren. Für Deutschland fuhren so die Champs Dennis Winkler und Sven Wehmeier mit... © Dirk Hein
Während sich Winkler auf Mallorca in der Vorrunde verabschiedete lief es für Sven Wehmeier besser: Erst im Halbfinale war für den Bochumer Feierabend. Er schied gegen den späteren Weltmeister Christopher (Portugal) aus, verkaufte sich aber mit einer guten Turnierleistung teuer...
Während sich Winkler auf Mallorca in der Vorrunde verabschiedete lief es für Sven Wehmeier besser: Erst im Halbfinale war für den Bochumer Feierabend. Er schied gegen den späteren Weltmeister Christopher (Portugal) aus, verkaufte sich aber mit einer guten Turnierleistung teuer... © Dirk Hein
Aus Japan reiste
Aus Japan reiste "Pro Evo"-Produzent Shingo „Seabass“ Takatsuka an und war beeindruckt von den Leistungen der Spieler... © Dirk Hein
Gespielt wurde auf dem Monitor ausschließlich mit Nationalmannschaften, was bei der Wahl der Teams ein wenig kurios wirkte: Brasilien war bei den Startern der eindeutige Favorit...
Gespielt wurde auf dem Monitor ausschließlich mit Nationalmannschaften, was bei der Wahl der Teams ein wenig kurios wirkte: Brasilien war bei den Startern der eindeutige Favorit... © Dirk Hein
Die Folge: Häufig kam es zum Pixel-Duell
Die Folge: Häufig kam es zum Pixel-Duell "Brasilien gegen Brasilien". Nur bei einer Pro-Evolution-WM ist so etwas wohl möglich. © Dirk Hein
Beim 17. Finale der Bundesliga für Computerspiele erreichte der Clan Mousesports in der Disziplin „Counter-Strike“ eine bahnbrechende Bestmarke. Zum fünften Mal sicherten sie sich in Folge den Titel und erhöhten die Gesamtzahl der Meisterschaften auf elf...
Beim 17. Finale der Bundesliga für Computerspiele erreichte der Clan Mousesports in der Disziplin „Counter-Strike“ eine bahnbrechende Bestmarke. Zum fünften Mal sicherten sie sich in Folge den Titel und erhöhten die Gesamtzahl der Meisterschaften auf elf...
Mit einer eindrucksvollen Leistung sicherte sich der Clan Mousesports bei den Finals der Electronic Sports League den Titel in der Königsdisziplin „Counter-Strike 1.6“. In der höchsten Spielklasse für Computerspiele, der ESL Pro Series, knüpften Mousesports nahtlos an alte Erfolge an. Der fünfte nationale Meistertitel in Folge lautete das Ergebnis, insgesamt konnte sich der Clan den elften Siegerpokal in dieser Disziplin in den Trophäen-Schrank stellen. Auf den Plätzen landeten Team Alternate vor TBH.esports und n!faculty.
Mit einer eindrucksvollen Leistung sicherte sich der Clan Mousesports bei den Finals der Electronic Sports League den Titel in der Königsdisziplin „Counter-Strike 1.6“. In der höchsten Spielklasse für Computerspiele, der ESL Pro Series, knüpften Mousesports nahtlos an alte Erfolge an. Der fünfte nationale Meistertitel in Folge lautete das Ergebnis, insgesamt konnte sich der Clan den elften Siegerpokal in dieser Disziplin in den Trophäen-Schrank stellen. Auf den Plätzen landeten Team Alternate vor TBH.esports und n!faculty.
Bei der Fußball-Simulation „Fifa“ blieben Überraschungen dagegen aus. SK Gaming sicherte sich bereits die achte Meisterschaft. Ein ganz besonderer Moment beim Finale der ESL Pro Series: Die beiden Gelsenkirchener Fifa-Legenden Dennis und Daniel Schellhase beendeten in Köln ihre aktive Karriere. Die Teams von MyRevenge, ESL Icybox und Geh aB Clan konnten sich in der Disziplin auf den Rängen zwei bis vier platzieren.
Bei der Fußball-Simulation „Fifa“ blieben Überraschungen dagegen aus. SK Gaming sicherte sich bereits die achte Meisterschaft. Ein ganz besonderer Moment beim Finale der ESL Pro Series: Die beiden Gelsenkirchener Fifa-Legenden Dennis und Daniel Schellhase beendeten in Köln ihre aktive Karriere. Die Teams von MyRevenge, ESL Icybox und Geh aB Clan konnten sich in der Disziplin auf den Rängen zwei bis vier platzieren.
Bei „Counter-Strike: Source“ eroberte sich das Team mTw den Titel zurück. In einem spannenden Finale konnte der Clan die Snogard Dragons mit 16:10 bezwingen. Für Team Alternate und SK Gaming blieben nur die Platzierungen drei und vier übrig.
Bei „Counter-Strike: Source“ eroberte sich das Team mTw den Titel zurück. In einem spannenden Finale konnte der Clan die Snogard Dragons mit 16:10 bezwingen. Für Team Alternate und SK Gaming blieben nur die Platzierungen drei und vier übrig.
Ehre, wem Ehre gebührt: Die EPS-Auszeichnungen für bedeutende Spieler der Saison wurden ebenfalls vergeben: Kevin ‘kev1n’ Reiser (Eyes on u) Rookie of the Season in FIFA. Benedikt ‘SaLz0r’ Saltzer (myRevenge e.V.) Most Valuable Player in FIFA. George ‘hudzG’ Hoskins (mTw) Rookie of the Season in CS:Source. Tugay ‘TuGuX’ Keskin (SNOGARD Dragons) Most Valuable Player in CS:Source. Max ‘avenue’ Höltgen (mTw) Rookie of the Season in CS1.6. Vinh ‘ninja’ Bui Thanh (TBH.ASUS) Most Valuable Player in CS1.6.
Ehre, wem Ehre gebührt: Die EPS-Auszeichnungen für bedeutende Spieler der Saison wurden ebenfalls vergeben: Kevin ‘kev1n’ Reiser (Eyes on u) Rookie of the Season in FIFA. Benedikt ‘SaLz0r’ Saltzer (myRevenge e.V.) Most Valuable Player in FIFA. George ‘hudzG’ Hoskins (mTw) Rookie of the Season in CS:Source. Tugay ‘TuGuX’ Keskin (SNOGARD Dragons) Most Valuable Player in CS:Source. Max ‘avenue’ Höltgen (mTw) Rookie of the Season in CS1.6. Vinh ‘ninja’ Bui Thanh (TBH.ASUS) Most Valuable Player in CS1.6.
Die Electronic Sports League richtete Mitte November die erste offizielle Championship im neuen Multiplayer-Highlight Lost Planet 2 aus...
Die Electronic Sports League richtete Mitte November die erste offizielle Championship im neuen Multiplayer-Highlight Lost Planet 2 aus... © wnm
In insgesamt vier Online-Cups wurden die Finalteilnehmer ermittelt, die Spieler traten dabei im Modus Eins-gegen-Eins an...
In insgesamt vier Online-Cups wurden die Finalteilnehmer ermittelt, die Spieler traten dabei im Modus Eins-gegen-Eins an... © wnm
Die Sieger der vier Qualifikationscups spielten im Championship-Finale um den Titel des besten Lost Planet 2-Spielers Deutschlands...
Die Sieger der vier Qualifikationscups spielten im Championship-Finale um den Titel des besten Lost Planet 2-Spielers Deutschlands... © wnm
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Nach einer Neugründung im Jahre 2002 wegen der Insolvenz der Phenomedia AG, in deren Besitz Teile von Funatics lagen, gab’s Ende 2008 dann einen Schwenk in den Onlinebereich. Das bedeutet konkret: weg von den herkömmlichen, in Boxen verkauften Spielen, rein in die virtuelle Welt des Internets. Spiele wie „Cultures Online“, die Funatics konstruiert hat, sind dort kostenlos.

Gewaltige Summen durch Browser-Games

Wie sich damit trotzdem Geld verdienen lässt? In den Spielen gibt’s lauter kleine Angebote, die dem Spieler für winzige Centbeträge Vorteile bringen. Da wird der Wikinger stärker, darf seinen Kampf wiederholen oder kommt bei einer Reise sofort ans Ziel. „Das ist wie bei Fußballschuhen: Wenn die einen zu 5 Prozent besser das Tor treffen lassen, dann kauft man sie“, so Friedmann, von Hause aus Wirtschaftsinformatiker. Nur ein kleiner Prozentsatz der Spieler zahlt tatsächlich für solche Angebote – manche jedoch mitunter gewaltige Summen.

Der Vorteil solcher „Browser-Games“ für das Entwicklungsstudio: Die Lebenszeit ist wesentlich höher als die der Boxspiele. Während man mit denen seine Hauptumsätze in den ersten zwei bis drei Monaten erzielen muss, da sie irgendwann gar kostenlos in einer Zeitschrift stecken, steigen die Einnahmen bei den Online-Spielen sogar mit der Zeit. Auf den Einwand, damit mache man sich doch sein vorheriges Geschäft kaputt, nickt Friedmann. „Aber es ist halt momentan extrem lukrativ.“