Beim Bezirksverbandstag der IG BAU, für die Regionen Mülheim, Essen und Oberhausen (MEO) fordern die Teilnehmer geschlossen endlich mehr soziale Gerechtigkeit.
Beim Bezirksverbandstag der IG BAU, für die Regionen Mülheim, Essen und Oberhausen (MEO), sind neben dem Vorsitzenden Peter Müller unter anderem die zwei Oberhausener Harald Bletgen und Werner Tonder in den neuen Bezirksvorstand gewählt worden.
Inhaltlich haben sich die Mitglieder für eine gerechte Verteilung der Gelder aus dem Konjunkturpaket II ausgesprochen. Dazu wurde eine soziale Checkliste erstellt, die den Oberbürgermeistern der drei Städte vorgelegt werden soll. Darin fordert die IG BAU die Städte auf, die den Kommunen zugewiesenen Gelder in die heimische Wirtschaft zu stecken.
Damit sollen die Arbeitsplätze in den Regionen gesichert werden. Vor allem ortsansässige Handwerksbetriebe, die gesicherte Ausbildungsplätze anbieten und sich an die Tarifverträge halten, sollten finanziell unterstützt werden. Aus diesem Grund fordert die Gewerkschaft die Stadtverwaltungen auf, darauf zu achten, dass beauftragte Baufirmen einen gerechten Tariflohn an die Arbeiter zahlen. Unternehmen, die versuchen, mit Lohndumping die Tarifverträge auszuhebeln, sollten nicht von dem Hilfspaket profitieren.
Es gehe auch um die Stärkung des Bruttoinlandsproduktes: „Die Krise kann nur bewältigt werden, wenn die Kaufkraft steigt”, meint Bezirksvorsitzender Peter Müller, dies könne nur durch Lohnerhöhung erreicht werden. Zum anderen müsse dem Facharbeitermangel entgegengewirkt werden, erklärt Vorstandsmitglied Harald Bletgen, durch gerechte Löhne sollen Ausbildungsplätze wieder attraktiver gemacht werden.
Die IG BAU will sich außerdem für eine gerechtere Rentenpolitik stark machen. „Rentenniveaussenkungen und Rente mit 67 führen dazu, dass wieder mehr Menschen von sozialem Abstieg und Armut im Alter bedroht sind”, sagt Gewerkschaftssekretär Holger Vermeer. Das gelte besonders für diejenigen, die schon im Arbeitsleben nur Niedriglöhne bekommen, sozialversicherungsfrei beschäftigt sind oder länger von Hartz IV leben müssen.
Der soziale Abstieg drohe aber nicht erst im Rentenalter, so Vermeer weiter. Vor allem bei Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht bis ins Rentenalter arbeiten können, sei die Erwerbsminderungsrente – aufgrund der Abschläge von 10,8 % vor dem 63. Lebensjahr – zu gering.
Der Bezirksverbandstag MEO der IG BAU fordert deshalb von den Parteien vor der Bundestagswahl, sich für eine Rentenreform stark zu machen, die vor allem Sicherheit schafft vor sozialem Abstieg und Armut.