Oberhausen. .
Die Sommerferien (Start am 23. Juli) rücken immer näher: Wer kurzfristig mit seiner Familie doch noch gen Süden fliegen will, hat nach einer Umfrage unter mehreren Oberhausener Reisebüros erhebliche Probleme, noch zu wirklich günstigen Preisen Urlaub machen zu können.
Besonders in diesem Jahr sind nach Angaben der Pauschalreise-Verkäufer Familien im Vorteil, die sich sehr früh ihren Urlaub gesichert haben. „Familien, die im Dezember oder Januar ihre Reise gebucht haben, konnten von Super-Frühbucheraktionen profitieren“, sagt Manuela Osthoff vom Alstadener Reisebüro. „Auch wer bis Ende März gebucht hat, konnte noch sparen, aber jetzt gelten nur noch die Katalogpreise.“
Große Nachfrage an Last-Minute-Reisen
Trotzdem versuchen offensichtlich viele Oberhausener noch, in den Sommerferien billig wegzukommen. „Die Nachfrage nach Last-Minute-Reisen ist sehr hoch“, hat Ralf Blanford vom Blanford Reisebüro auf der Marktstraße beobachtet. Wer flexibel beim gewünschten Reiseziel und Abflughafen sei, der könne sogar noch jetzt etwas Passendes für sich finden.
Aber vor allem Familien mit schulpflichtigen Kindern haben es schwer, meint Gabriele Schlagböhmer vom TUI Reisecenter auf der Steinbrinkstraße. Wenn sie überhaupt vorhanden sind, dann gibt es wirklich lohnenswerte Last-Minute-Angebote vor allem für Paare, die nur ein Doppelzimmer benötigen.
Wie in den vergangenen Jahren sind auch in diesem Jahr Spanien und Türkei die beliebtesten Reiseziele der Oberhausener. Im Unterschied zu früher meiden Familien jedoch Länder, in denen es Unruhen oder Demonstrationen gegeben hat. So können die Reisebüros noch vergleichsweise viele freie Plätze in Ägypten, Tunesien und Griechenland anbieten.
Buchungen für Griechenland gehen fast gegen Null
„Buchungen für Griechenland gehen fast gegen Null. Das ist sehr schade, denn das Land ist es ein wunderschönes Reiseziel“, meint Judith Filarsky, Geschäftsführerin des Reisebüros Filarsky. In Nordafrika sind noch zahlreiche Pauschalreisen im Angebot, weil Frühbucher ihre geplante Reise dorthin umgebucht hatten. Und auch jetzt nach dem Ende der Auseinandersetzungen in Ägypten und Tunesien wollen nur wenige ihre Urlaubswochen dort verbringen.
Im Gegensatz zu früher bucht der Großteil der Familien mit schulpflichtigen Kindern keine dreiwöchigen Urlaubsreisen mehr, sondern nur einen zehn- bis 14-tägigen Ferienaufenthalt - meist mit einer der gut 90 All-Inclusive-Verpflegungsvarianten auf dem Reisemarkt. Grund sind die hohen Hotel- und Reisepreise, aber auch die Nebenkosten in den Reiseländern: Es gibt in Europa kein wirkliches Billigreiseland mehr - viele Familien können sich einen langen Urlaub nicht mehr leisten oder verreisen lieber zwei- oder dreimal im Jahr.
All-Inclusive-Verpflegung ist so beliebt, weil die Reisekosten den Eltern kalkulierbarer erscheinen. In den Sommerferien muss eine vierköpfige Familie für eine zweiwöchige Mittelstrecken-Flugreise All-Inclusive jetzt mindestens 3000 Euro auf den Tisch legen, wenn man etwa nach Mallorca will. Wer nach Rhodos ausweicht, kann ein paar hundert Euro sparen.