Oberhausen. . Zum Thema Schulschließungen meldet sich der Rektor der Astrid-Lindgren-Schule zu Wort. Seine Schule soll laut Schulentwicklungsplan mit der katholischen Johannesschule zusammengelegt werden.
Beide Schulen teilen sich schon jetzt einen Standort und einen offenen Ganztag. Kovac bezeichnet beide Häuser als „gesunde Systeme“ und fragt sich: „Lohnt es sich, die kaputt zu hauen?“ Dabei ist er keineswegs gegen Schulschließungen, „sie müssen aber wohl durchdacht sein“.
Die Stadt meldet für die Johannesschule Anmeldezahlen von 56 für 2010/2011, 40 dann 2011/12 und geschätzte 43 in 2015/2016. An der Astrid Lindgren-Schule wurden, so steht es im Schulentwicklungsplan, 2010/2011 insgesamt 42 Kinder angemeldet, für das kommende Schuljahr 43 und 2015/2016 sollen es 32 sein.
Schulleiter Kovac korrigiert diese Zahlen. Er sagt: „Nach dem letzten Anmeldetag für 2011/2012 hatten wir dem Schulamt 45 gemeldet.“ Die Zahl sei jedoch bis jetzt auf 52 gestiegen. „Dementsprechend können zwei Klassen mit jeweils 26 Kindern gebildet werden“, hält er fest. Das entspreche den gewünschten Klassenfrequenzen.
"Bei Zusammenlegung spart die Stadt keinen Cent"
Kovac: „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir diese Anmeldezahlen auch in den nächsten Jahren halten werden.“ Das gleiche gelte für die Johannesschule. Der Schulleiter ist überzeugt: „Bei einer Zusammenlegung spart die Stadt keinen Cent, zerstört aber für den Stadtteil wichtige und langjährige gewachsene Schulprofile und Strukturen.“
Kovac hebt hervor, dass die Astrid-Lindgren-Schule aufgrund ihres Schulprofils in den vergangenen vier Jahren einen Schülerzuwachs von 66 Schülern hatte und dort im Schuljahr 2011/2012 immerhin 182 Kinder unterrichtet werden. Seiner Meinung nach müssten die Zahlen im Schulentwicklungsplan noch einmal aktualisiert werden. Als Beispiel, dafür, welch ein falsches Bild Zahlen liefern können, nennt Kovac die Brüder-Grimm-Schule.
Die ist zwar nicht von den Schließungen bedroht, soll im Gegenteil die Kinder der St.-Martin-Schule aufnehmen. Aber dort passierte 2007 Folgendes: „Nach Abschluss der Fristen hatten wir 25 Anmeldungen“, sagt Schulleiterin Christel Ostermann. Zum Schulbeginn saßen dann jedoch 40 Kinder in den Klassenzimmern. 2010/2011 war es ähnlich, waren zunächst 24 Kinder angemeldet, es kamen schließlich 40. Und 2011/2012 gab es zunächst 29 Aspiranten, jetzt sind es bereist 47.
105.000 Euro für neue Wärmedämmung
Die Schulleiterin ist auch überzeugt, dass Schulen geschlossen werden müssen: „Wir haben das Problem, Lehrerstellen für 30 Schulen zu haben, die aber auf 39 verteilt sind.“ Auch bei ihnen sei deshalb eine halbe Stelle nicht besetzt. Die Entscheidung, welche Häuser geschlossen werden sollen, hält Christel Ostermann jedoch für schwierig.
Völlig überrumpelt war man an der Tackenbergschule von der Nachricht, dass man zu den Schulen gehört, die geschlossen werden sollen. Schulleiterin Brigita Trzeczak: Alle Kriterien, die Schuldezernent Reinhard Frind bei einer Informationsveranstaltung für Schulen, die geschlossen werden könnten, bekannt gegeben habe, erfüllten sie nicht. „Wir sind kein Doppelsystem, sind nicht einzügig und in unsere Schule wurde einiges investiert“, listet sie auf.
Allein 105.000 Euro flossen in eine neue Wärmedämmung. Dass sie mit Dietrich-Bonhoeffer- und Kardinal-von-Galen verschmelzen sollen, könnten sie schon gar nicht verstehen. Schulleiterin Trzeczak: „Die beiden Schulen gehören zu Osterfeld, wir zum Bezirk Sterkrade.“ Hinzu komme: Viele Sterkrader Eltern wählten die Tackenbergschule wegen ihres Profils als bewegungsfreundliche und ernährungsbewusste Schule.