Oberhausen..

Was lernt man in einem Basis-Kochkurs und wer nimmt daran teil? Karin Kentgens, begeisterte Kochlehrerin beim Ev. Familien- und Erwachsenen-Bildungswerk, erwidert trocken: „Leute wie Sie halt.“ Und was auf dem Speiseplan steht? „Nudeln, Kartoffeln, Reis, drei Salate, drei Suppen, Saucen, Dips und Gemüse“, sagt die 60-Jährige und wedelt mit ihren Rezepten. Ihre rund 15 Schüler und Schülerinnen sitzen am Tisch und hören erst einmal zu. „Beim letzten Mal haben wir Risotto gemacht“, raunt mir eine Dame mittleren Alters zu.

Karin Kentgens greift den Hinweis dankbar auf. „Ja, die Italiener, die können kochen.“ Risotto müsse man sich erobern. „Er eignet sich auch hervorragend als Zwischengang“, meint die leidenschaftliche Köchin und schnippelt in Gedanken noch einmal die eine dafür benötigte Zwiebel klein. „Vier Esslöfflel Butter, 300 g italienischer Rundkornreis, ein Achtel Liter Weißwein, ein Liter heiße Fleischbrühe oder Hühnerbrühe, 0,2 g Safran, 4 bis 5 Esslöffel Parmesan, etwas Salz und Pfeffer - fertig. Ich auch.

Ob sie mein Magenknurren gehört hat?

Mir läuft das Wasser im Munde zusammen. „Wer möchte“, ergänzt Kentgens, „kann das Grundrezept aufpeppen, mit Spargel etwa oder Kürbis.“ Ob sie mein Magenknurren gehört hat? „Ah“, schwärmt Michaela, „das ist doch mal ein tolles Reisgericht“. Die 45-Jährige sagt selbst: „Ich esse gerne und möchte möglichst viele neue Gerichte ausprobieren, die ich schnell machen kann und die nicht so schwierig sind.“ Über die Abwechslung im Kochtopf würden sich auch die Kinder freuen. Olga (25) nickt zustimmend: „Genau. Außerdem wollte ich weg von diesen Fertiggerichten und Tütensuppen, die ich esse, seitdem ich von zu Hause ausgezogen bin.“

Für Nicole ist vor allem wichtig, dass die Gerichte schnell zuzubreiten sind. „Ich bin Arzthelferin und komme spät nach Hause, da habe ich keine Lust mehr, auch noch stundenlang in der Küche zu stehen“, räumt die 25-Jährige ein. Worauf sie sich besonders freut: „Auf die Saucen und Dips, die habe ich sonst immer nur gekauft.“

„Am besten schmeckt das, was man selbst gezaubert hat“

Klaus (52) und Thomas (47) betreten mit dem Kochkurs Neuland. „Ich grille zwar gerne, aber das Essen hat sonst immer meine Frau gemacht“ , sagt Klaus. Da das auch bei seinen Freunden meist der Fall war, animierte Klaus gleich vier Angelkollegen, sich mit ihm ins Reich der Gaumenfreuden zu begeben. Die ersten Gerichte hätten schon prima geschmeckt, freuen sich die fünf.

Was alle Teilnehmer gleichermaßen genießen: „Das gemeinsame Essen am Ende der Stunde.“ Denn viele leben alleine, verdrücken sonst ihre Mahlzeiten zwischendurch oder vor dem Fernseher. Und: „Am besten schmeckt das, was man selbst gezaubert hat.“