Oberhausen. . Die Grabplatten der Rasengräber auf dem Alstadener Friedhof sorgen für Ärger. Die Platten liegen flach auf der Wiese, wodurch sie leicht verdrecken und nicht mehr sichtbar sind. Um das Problem zu beheben, sollen Namensplatten künftig aufrecht stehen.

Unwürdig und trostlos finden Alstadener Bürger die Rasengräber auf ihrem Friedhof. Sie stört, dass die Grabplatten flach auf der Wiese liegen, die einen tiefer als die anderen - und dass viele dadurch leicht verdrecken und für Besucher nicht mehr sichtbar sind.

Das Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), dessen Mitarbeiter die fünf kommunalen Friedhöfe in Oberhausen pflegen, plant nun, Namensplatten künftig aufrecht auf die Rasengräber zu stellen. Mehrkosten für Angehörige: rund 200 Euro.

Angehörige haben den Bürgerring eingeschaltet

Erst vor drei Jahren wurde auf dem Alstadener Friedhof eine Rasenfläche für Urnen- und Sargbestattungen freigegeben. Nur noch wenige Familien hatten sich für die teureren und pflegeintensiven Wahlgräber entschieden, weshalb eine immer größere Begräbnisfläche entstand. Rasengräber nun sind mit rund 2200 Euro kostengünstig, auch müssen sich Angehörige nicht um ihre Pflege kümmern: Mitarbeiter der OGM mähen schlicht den Rasen rund ums Grab - die Pflege wird beim Ankauf der Nutzungsrechte für die Grabstätte mit einberechnet für die gesamte Nutzungsdauer von 30 Jahren.

Anders als bei anonymen Bestattungen bekommt jedes Rasengrab aber eine Namensplatte. Anders als auf vielen konfessionellen Friedhöfen liegen diese Namensplatten in Alstaden flach auf dem Boden, was das Rasenmähen erleichtert, aber auch dazu führt, dass die Platten schlecht zu sehen sind. Zudem seien sie unterschiedlich tief abgesackt.

Das nun sorgt seit zweieinhalb Jahren für Missmut der Angehörigen, die den Bürgerring eingeschaltet haben. Vorsitzende Marianne Vier wird sich am 3. Mai mit Verantwortlichen der OGM treffen. Sie weiß: „Es soll bereits ein neues Konzept geben.“

Namensplatten sollen aufrecht platziert werden

Aufgestellt hat das OGM-Mitarbeiter Werner Nagel, der in Oberhausen für die kommunalen Friedhöfe zuständig ist. Seine Idee ist, ähnlich wie auf vielen konfessionellen Friedhöfen, die Namensplatten aufrecht oder leicht gekippt auf den Grabstätten zu platzieren. „Die Steine werden in Platten eingefasst, damit das Gras nicht bis an den Stein heranwächst“, sagt Nagel. Damit werde auch sichergestellt, dass um die Stätten weiterhin problemlos der Rasen gemäht werden kann.

Für die Angehörigen würde die Grabstätte aber teurer: „Wir schätzen rund 200 Euro mehr“, sagt Nagel. Diesen Punkt nun sieht Horst Ohletz, Leiter des Ordnungsamts, als problematisch an. „Rasengräber sind aus zwei Gründen gefragt: wegen der wegfallenden Pflege und der geringen Kosten.“ Grundsätzlich erteilt er den Alstadenern aber keine Abfuhr. Ihre Kritik sei nachvollziehbar: „Man kann über alles nachdenken.“ Entscheiden werde die Stadt, sobald ihr das neue Konzept vorliege. Umgesetzt wird das aber nur auf einer neu anzulegenden Rasenfläche, die alten Grabstätten bleiben wie sie sind.