Oberhausen. . Rund 170.000 Männer und 180.000 Frauen erkranken jährlich an Krebs. Aus diesem Grund wollen Ärzte und Gesundheitsexperten zur Vorsorge animieren. Informationsveranstaltungen und der Oberhausener Vorsorgetag auf dem Altmarkt sollen dabei helfen.

Keiner denkt gerne an Krankheit, vor allem nicht an Krebserkrankungen. Daher befassen sich die meisten Bürger auch nicht mit den Möglichkeiten der Krebsvorsorgeuntersuchungen. Doch wenn man bedenkt, dass jährlich rund 170 000 Männer und 180 000 Frauen an Krebs erkranken, sollte man sich schon früh mit dem Thema Vorsorge beschäftigen. Zu diesem Zweck finden in diesem Jahr bereits zum dritten Mal Informationsveranstaltungen und zum fünften Mal der Oberhausener Vorsorgetag auf dem Altmarkt statt.

Initiiert werden die Informationsveranstaltungen von den Mitgliedern der Gesundheitskonferenz der Stadt Oberhausen. Hierzu gehören unter anderem die fünf Oberhausener Krankenhäuser und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein. Auch die AOK ist Mitveranstalter. Hier kennt man das Problem: „Die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen ist nicht so prickelnd“, sagt Manfred Gregorius, Fachserviceleiter der AOK in Oberhausen. Obwohl man für diese Art der Untersuchung keine Praxisgebühr zahlen muss, nehmen gerade ein mal die Hälfte aller Frauen und nur 19 Prozent aller Männer am Krebsfrüherkennungsprogramm teil. „Je jünger, desto eher nehmen die Bürger sie in Anspruch“, so Gregorius, „Männer sind generell eher Vorsorgemuffel“.

Blutdruck- und Blutzuckermessungen

Daher geht die Gesundheitskonferenz mit der Kampagne „Prävention und Früherkennung = 100%“ dort hin, wo die Menschen sind. Hier soll den Bürgern die Angst und die Hemmung vor dem Thema genommen werden. Dies geschieht vor allem durch Mitmachaktionen, wie Blutdruck- und Blutzuckermessungen, Gleichgewichts- und Lungenvolumentests. Zudem werden die Veranstaltungen an Markttagen stattfinden, so dass eine größere Menschenmenge in der Stadt garantiert ist.

Auch interessant

Die Veranstaltungen der letzten Jahre haben bereits Früchte getragen, so Norbert Turra-Ebeling, Geschäftsführer der Kommunalen Gesundheitskonferenz: „Beteiligte Ärzte umliegender Praxen haben mehr Anmeldungen für Früherkennungsuntersuchungen nach den Vorsorgeaktionen“.

„Ärzte zum Anfassen“

Von April bis Juli wird es in Osterfeld, Sterkrade, im Bero-Zentrum und auf der Marktstraße Informationsstände geben, an denen jeweils Vertreter der anliegenden Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte mit den Bürgern ins Gespräch kommen und so Sorgen und Vorbehalte nehmen können. „Ärzte zum Anfassen“, nennt Manfred Gregorius das bewährte Konzept der Vorsorgetage, bei denen Ärzte als kompetente Gesprächspartner zur Verfügung stehen.

Beim abschließenden fünften Oberhausener Vorsorgetag auf dem Altmarkt am 10. September wird es neben den Info-Ständen und Mitmachaktionen auch eine Podiumsdiskussion geben.

Vor allem ältere Menschen haben die Informationsmöglichkeit in den letzten Jahren in Anspruch genommen. Speziell zum Thema Hautkrebs haben sich jedoch auch viele junge Bürger informiert. Einen ersten Überblick über die verschiedenen Krebsfrüherkennungsprogramme je nach Alter und Geschlecht bietet ein neuer Flyer der Gesundheitskonferenz, der ab sofort in Krankenhäusern und Arztpraxen ausliegen wird.