Mickey, Donald und andere Helden der Kindheit gehen in der Oberhausener Arena bei „Disney on Ice“ freiwillig aufs Eis. Auch dass die Handlung arg vorhersehbar ist, scheint die Besucher nicht zu stören. Am Montag ist die Show noch einmal zu sehen.
Während draußen die Erwachsenen eher ungewollt auf der Straße schlindern, begeben sich die Disney-Figuren Mickey, Donald und andere Helden der Kindheit freiwillig aufs Eis: Die Show „Disney on Ice“ macht Station in der Arena Oberhausen.
„Abenteuer im Disneyland“ heißt das Stück, in dem sich Mickey und seine Freunde auf große Fahrt begeben – sie wollen nämlich Urlaub machen und haben sich dazu den Freizeitpark Disneyland ausgesucht. Die Kulisse wurde detailgetreu nachgebaut – sogar die typischen Bänke und Laternen werden hier aufs Eis gebracht. Leider macht den Disney-Stars die böse Hexe Malefiz einen Strich durch die schöne Sause. Sie setzt Minni mit dem Stich einer Spindel außer Gefecht. Nur der Kuss eines Liebenden kann sie retten. Bis Mickey ihr diesen geben kann, sind einige Irrungen und Wirrungen zu überstehen. So streifen sie auf Kufen durch „Small World“ und „Tomorrowland“. Die Helden trippeln und gleiten eher unspektakulär über die Bahn. Die anspruchsvolleren Eislaufparts übernehmen die Randfiguren, die in schönen Ensembles ihre Runden drehen und so manchen Sprung einbauen.
Überhaupt brauchen die Klassiker Hilfe: Weil alternde Helden wie Mickey und Goofy nicht die großen Abenteurer sind und gegen die Hexe Malefiz nichts ausrichten können, müssen „die Unglaublichen“ in ihren roten Ganzkörper-Anzügen zur Hilfe eilen und die bösen Geister, die Malefiz gegen die Guten ins Rennen schickt, beseitigen. „Immer, wenn jemand in Not ist, sind wir zur Stelle“, kündigt der muskulöse Papa Unglaublich an. Sein Sohn Flash brennt schon darauf, blitzschnell die Gegner unschädlich zu machen. Zu James-Bond-Musik machen sie die Bösen kalt, aber schön harmlos bitteschön, schließlich ist das ein reichlich amerikanisches Kinderstück.
Die Jungen und Mädchen im Publikum und deren Großeltern fiebern mit, feuern Mickey an. Sie scheint es nicht zu stören, dass die Handlung arg vorhersehbar ist und selbst die Geschichten, die sonst im Lustigen Taschenbuch stehen, wesentlich komplexer und spannender sind. Musik, Dialoge und beispielsweise das charakteristische Lachen von Goofy –„Ahijak“ – kommen vom Band. Den Zuschauer gefällt’s dennoch. „Och, es ist ganz lustig“, finden Agathe und Najat. Die beiden 21-Jährigen gehören nicht zur Zielgruppe, kennen sich aber bestens aus. „Ich hab` früher den Disney Club geguckt. Der kam immer samstags um 7 Uhr“, erinnert sich Agathe.
Zum Show-Down kommt es in dem Themengebiet „Small World“. Die „Unglaublichen“ tricksen Malefiz aus und Mickey kann seiner Minni einen Schmatzer auf den Mund drücken: Feuerwerk, Fanfaren, Klatschmarsch – so endet dieses Mickey-Abenteuer auf Eis. Es wird wohl nicht das letzte gewesen sein: Vor kurzem ist das 410. Lustige Taschenbuch erschienen. Stoff genug für weitere seichte Bühnenfassungen.
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