Oberhausen. .

Das vierjähriges Mädchen, das am Samstag leblos in einem Becken des Aquaparks gefunden wurde, schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Die Polizei ermittelt, geht aber von einem Unglücksfall aus.

Alles sah danach aus, als wollte das Kind nur „Toter Mann“ spielen: Mit dem Kopf tauchte es unter Wasser im Außenbecken des „Aquaparks“, die Arme baumelten nach unten. Dann der Schock: Das vierjährige Mädchen trieb auf ein Ehepaar zu. Das stellte fest, dass das Kind nicht mehr atmete. Der Bademeister war sofort zur Stelle, der Notarztwagen traf zwei Minuten später ein. Das Kind wurde reanimiert. Der Zustand ist weiter kritisch. Die Polizei ermittelt. Sie geht von einem tragischen Unfall aus — das Mädchen schwebt weiter in Lebensgefahr.

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Von Fabienne Piepiora

Zu dem Zeitpunkt des Unglücks befanden sich noch etwa 200 Gäste in dem Bad, vier Aufsichtspersonen waren noch im Dienst. „Sie haben wechselnde Aufsichtspunkte und können nicht von jedem Ort das ganze Bad im Blick haben“, sagt Frank Rose, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft „Aquapark“. Er betont, dass seine Mitarbeiter bestens ausgebildet seien und bei Lehrgängen die Rettungsmaßnahmen regelmäßig geschult werden. So bereiteten sie sich auf den Ernstfall vor, der am Wochenende das erste Mal eintrat.

„Ich kann den Eltern keinen Vorwurf machen“

„Ich kann den Eltern keinen Vorwurf machen, ich weiß selbst, wie flink Kinder in diesem Alter sind“, antwortet Frank Rose, angesprochen auf die Aufsichtspflicht der Erziehungsberechtigten. Auch wenn die Bädermitarbeiter verantwortlich für die Gesamtaufsicht seien, dürften Eltern ihre Kinder nicht alleine in den Becken planschen lassen. Es gebe gesetzliche Vorschriften, wie die Aufsichtspflicht im Einzelfall geregelt ist. Wahrscheinlich gehörte zu der Familie noch ein Geschwisterkind, das ebenfalls im Becken herumsprang.

Andrea Brandt, Bezirksleiterin der DLRG Oberhausen, hat beobachtet, dass Jungen und Mädchen immer später schwimmen lernen. „Dabei sollte man schon ab drei Jahren mit der Wassergewöhnung beginnen.“ Fünf- und Sechsjährige verfügten dann über die motorischen Fähigkeiten, die richtigen Schwimmbewegungen zu machen. Doch auch mit bestandenem Seepferdchen fühlten sich die meisten noch nicht richtig sicher im Wasser. Sie rät dazu, den Nachwuchs in einem Schwimmkurs anzumelden, da im normalen Schulunterricht die Gruppe recht groß sei. Dennoch: „Als Mutter würde ich mein Kind im Schwimmbad nie aus den Augen lassen.“

Derweil geht am Centro der Badespaß ganz normal weiter. Die vier Mitarbeiter, die am Wochenende Dienst schoben, werden allerdings psychologisch betreut, um das Erlebte zu verarbeiten. Das Mädchen liegt nach wie vor auf der Intensivstation im Evangelischen Krankenhaus Oberhausen. Sein Zustand ist seit Samstagabend unverändert.

Wer für das tragische Unglück die Verantwortung trägt, soll nun die Polizei klären.